PEKING (awp international) - Chinas Automarkt ist erstmals seit Jahren wieder gewachsen. Dank der starken Nachfrage nach alternativen Antrieben kletterte die Zahl der verkauften Fahrzeuge 2021 um 4,5 Prozent auf rund 20,5 Millionen Stück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Dienstag in Peking mitteilte. In den Jahren von 2018 bis 2020 waren die Verkäufe von Autos in China drei Jahre in Folge zurückgegangen. Der Absatz von E- und Hybrid-Autos wuchs 2021 um fast 170 Prozent auf rund drei Millionen, wobei rein batteriebetriebene Fahrzeuge die klare Mehrheit ausmachen.

Der Verband rechnet inzwischen mit einem noch grösseren Nachfrageschub bei Elektro-Fahrzeugen und erhöhte seine Prognosen für 2022 auf mehr als 5,5 Millionen Stück. Bisher hatte die Erwartung bei 4,8 Millionen Fahrzeugen mit Alternativantrieb gelegen.

Damit wächst die Bedeutung Chinas insbesondere für die E-Autobauer. US-Hersteller Tesla etwa, der seit zwei Jahren auch im Land selbst produziert, hat ein Erfolgsjahr in China hinter sich. Auch für die deutschen Hersteller ist der weltweit grösste Fahrzeugmarkt immens wichtig. Allerdings leidet der chinesische Automarkt bereits seit einigen Monaten unter der weltweiten Chipknappheit. Anbieter wie etwa Volkswagen und Daimler machen deshalb Absatzrückgänge zu schaffen. Insbesondere die Wolfsburger erlitten in China deutliche Einbussen.

Laut dem Verband lassen die Belastungen durch den Chipmangel und die Rohstoffknappheit inzwischen aber nach. Dennoch sank der Absatz aller Hersteller und aller Antriebsarten zusammengenommen in China zum Jahresende 2021 erneut - der PCA vermeldete für den Dezember ein Minus von 7,7 Prozent. Der PCA misst in seiner Erhebung die Verkäufe von Pkw, SUV, Minivans und kleineren Nutzfahrzeugen./tav/lew/jha/men