Geschäftsbericht 2023

Allgemeine Rentenanstalt

Pensionskasse AG

Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG

Inhaltsverzeichnis

Vorstand und Aufsichtsrat

2

Unser Vorstand

2

Unser Aufsichtsrat

2

Lagebericht

3

Grundlagen

3

Wirtschaftsbericht

5

Chancen- und Risikobericht

9

Prognosebericht

17

Sonstige Angaben

19

Jahresabschluss

20

Bilanz zum 31. Dezember 2023

20

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

24

Anhang

26

Anlagen

53

Überschussanteile für 2024

58

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

84

Bericht des Aufsichtsrats

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Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG

Jahresabschluss

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Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG Vorstand und Aufsichtsrat

Unser Vorstand

Dr. Björn Achter

Stephan Baum

Kapitalanlage Abteilungen

Kundendaten und Marken

Kundenbetreuung

Controlling / Risikomanagement

Produkte / Mathematik

Aktuarielle Rechnungslegung (VMF)

Bestands- und Leistungsbearbeitung

Revision

Rückversicherung

Steuern

Vertrieb

Rechnungswesen

Kommunikation

Betriebsorganisation

Recht

Gebäudeservices / Zentrale Dienste

Compliance

Informatik

Personal

Kundendatenschutz und Betriebssicherheit

2

Unser Aufsichtsrat

Jacques Wasserfall

Vorsitzender

Vorsitzender des Vorstands Württembergische Lebensversicherung AG Württembergische Krankenversicherung AG

Dr. Margret Obladen

Stellvertretende Vorsitzende

Leiterin Konzernrecht

Wüstenrot & Württembergische AG

Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG

Marlies Wiest-Jetter

Geschäftsführerin

W&W Asset Management GmbH

Jahresabschluss

Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG

Lagebericht

Grundlagen

Geschäftsmodell

Überblick über die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG ist eine Pensionskasse, die Produkte der betrieblichen Altersver- sorgung anbietet. Ihr Versicherungsprogramm umfasst Rentenversicherungen sowie Zusatzversicherungen zur Versorgung von Hinterbliebenen und zur Absicherung für den Fall der Berufsunfähigkeit.

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG ist eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Württembergische Le- bensversicherung AG.

Seit dem Zusammenschluss der Traditionsunternehmen Wüstenrot und Württembergische 1999 ist die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG Teil des Wüsten-

rot & Württembergische-Konzerns(W&W-Konzern).

Das Geschäftsmodell der Allgemeine Rentenanstalt Pen- sionskasse AG hat sich im Geschäftsjahr 2023 nicht geän- dert.

Märkte und Standorte

Sitz der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG ist Stuttgart. Die Gesellschaft ist ausschließlich in Deutsch- land tätig.

Produktmix

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG bietet ih- ren Kunden ein erweitertes Produktspektrum der betrieb- lichen Altersversorgung

  • Klassische Rentenversicherung
  • Klassische Rentenversicherung Extra
  • Klassische Rentenversicherung IndexClever
  • Fondsgebundene Rentenversicherung Genius
  • Zusatzversicherungen für die Absicherung gegen Be- rufsunfähigkeit und Hinterbliebenenschutz

in allen Finanzierungsformen - Entgeltumwandlung, ar- beitgeberfinanziert und Mischfinanzierung - an.

Im Konzern Wüstenrot & Württembergische bietet die Württembergische Lebensversicherung AG vergleichbare Produkte im Durchführungsweg Direktversicherung an.

Der Konzern setzt den Schwerpunkt auf die Direktversi- cherung. Über die Allgemeine Rentenanstalt Pensions- kasse AG wird aktuell kein Neugeschäft gezeichnet.

"W&W Besser!"

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG als Teil des W&W-Konzerns hat eine hohe Solidität und strebt eine nachhaltige Steigerung seines Unternehmenswerts an. Dafür positioniert sich der W&W-Konzern als Vor- sorge-Gruppe, die finanzielle Vorsorge aus einer Hand er- lebbar macht.

Die folgenden Stoßrichtungen wurden im W&W-Konzern auch 2023 weiterverfolgt:

  • Service - Kunden und Mitarbeiter begeistern,
  • Doppeltes Marktwachstum in profitablen Sparten,
  • Vertrieb - neue Kundengruppen erschließen und Be- standskunden besser betreuen,
  • Kosten mindestens auf Marktniveau senken.

"W&W Besser!" ist dabei nicht als starres Programm zu sehen, sondern als Haltung, die das gesamte Tun und Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen soll.

Mit der konzernweiten Einführung einer neuen Finanz- plattform im Mai ging die W&W-Gruppe einen wesentli- chen Schritt in Richtung Zukunft. Die langjährig genutzte SAP-ERP (Enterprise Resource Planning)-Plattform wurde durch das neue, ebenfalls SAP-basierte S/4HANA Finance -System abgelöst. Qualität, Effizienz und ein schnel- lerer Abschluss von Buchungsvorgängen sind wesentliche Pluspunkte der neuen Anwendung.

Die Initiative "W&W Besser!" wird auch im Jahr 2024 fort- geführt, um Produkte, Services und Prozesse in der ge- samten W&W-Gruppe weiterhin konsequent auf den Kun- dennutzen auszurichten.

Nachhaltiges Engagement

Verantwortliches Handeln und gesellschaftliches Engagement haben in der W&W-Gruppe eine lange Tradition und sind feste Bestandteile der Unternehmenskultur. Ihr liegt das aus dem Stiftungsgedanken der Hauptgesellschafte-

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rin der W&W AG abgeleitete Verständnis einer langfristi- gen, auf Stabilität ausgerichteten Unternehmensführung zugrunde. Zur Untermauerung unserer Nachhaltigkeitspo- sitionierung haben wir seit 2021 eine Nachhaltigkeitsstra- tegie mit folgenden sechs Handlungsfeldern: Kunde und Produkt, Kapitalanlagen und Refinanzierungen, Eigener Betrieb, Beschäftigte, Gesellschaft und Organisation. In allen Handlungsfeldern wurden Ziele und Maßnahmen definiert. Die Nachhaltigkeitsstrategie orientiert sich an den ESG Kriterien (Environment, Social und Governance) und wird jährlich im Rahmen des Strategieprozesses an- gepasst und überarbeitet.

Wir haben uns freiwillig Initiativen wie den Principles for Sustainable Insurance (PSI) oder den Principles for Responsible Investment (PRI) angeschlossen und beken- nen uns dazu, nachhaltige Prinzipien verstärkt in unsere Geschäftsaktivitäten zu implementieren und kontinuier- lich weiterzuentwickeln. Die Unterzeichnung der "Charta der Vielfalt" ergänzt die Maßnahmen, die wir als W&W- Gruppe zur Förderung von Diversität unternehmen.

Auf europäischer Ebene existieren diverse regulatorische Initiativen im Hinblick auf die Transparenz und Offenle- gung nachhaltigkeitsbezogener Informationen. Innerhalb der W&W-Gruppe sind die sich daraus ergebenden Anfor- derungen in Nachhaltigkeitsprojekten verankert.

Im Geschäftsjahr haben wir erstmalig für die W&W- Gruppe berichtet, wie und in welchem Umfang unsere Ak- tivitäten mit Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind, die als ökologisch nachhaltig einzustufen sind (Taxonomie- konformität). Ab 2024 werden verbindliche europäische Nachhaltigkeits-Berichtsstandards eingeführt, deren Um- setzung für die W&W-Gruppe gegenwärtig in einem Kon- zernprojekt erarbeitet wird.

Der W&W-Konzern ist aufgrund des CSR-Richtlinien-Um- setzungsgesetzes dazu verpflichtet, eine nichtfinanzielle Erklärung oder einen nichtfinanziellen Bericht zu veröf- fentlichen.

Der zusammengefasste, gesonderte nichtfinanzielle Be- richt der Wüstenrot & Württembergische AG sowie des W&W-Konzerns wird nach den §§ 289c HGB und

315c HGB erstellt, ist im Geschäftsbericht der Wüsten- rot & Württembergische AG enthalten und auf der Inter- netseite der Wüstenrot & Württembergische AG unter www.ww-ag.com/de/investor-relations/berichte/ge-schaeftsberichteder Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Regulatorische Anforderungen

Die durch die europäische Richtlinie für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbaV II) resultierenden notwendigen quartalsweisen Meldungen sowie die Jah- resmeldungen wurden fristgerecht an die BaFin übermit- telt.

Steuerungssystem

Das integrierte Steuerungssystem des W&W-Konzerns, in welches die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG eingebunden ist, ist auf Werthaltigkeit und unsere Strategie ausgerichtet. Auf Basis der Geschäftsstrategie wird eine Geschäftsplanung für drei Jahre erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt.

Die operative Planung überprüfen wir im laufenden Ge- schäftsjahr mit mehreren Hochrechnungen. Bei sich ab- zeichnenden Abweichungen werden bei Bedarf gegen- steuernde Maßnahmen ergriffen.

Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 wird das Jahreser- gebnis als zentraler bedeutsamster Leistungsindikator verwendet. Weiter werden die Verwaltungskostenquote sowie die Abschlusskostenquote der Allgemeine Renten- anstalt Pensionskasse AG gemäß Kennzahlenkatalog des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) als bedeutsamste Leistungsindikatoren defi- niert und zur Steuerung verwendet. Die Beitragssumme des Neugeschäfts fließt als weiterer Leistungsindikator in die Steuerung ein und wird im Wirtschafts- und Progno- sebericht berücksichtigt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Zum 31. 12. 2023 beschäftigte die Allgemeine Rentenan- stalt Pensionskasse AG 6 (Vj. 4) Mitarbeiter.

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG bezieht Leistungen von den Konzerngesellschaften, die im Rah- men von Dienstleistungs- und Funktionsausgliederungs- verträgen geregelt sind.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verbundenen Unternehmen, die für die Gesellschaft tätig waren, danken wir für ihr hohes Engagement.

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Wirtschaftsbericht

Geschäftsumfeld

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Kalenderjahr 2023 gemäß vorläufigen Berechnungen einen moderaten Rückgang der Wirtschaftsleistung um - 0,1 %. Mehrere Belastungsfaktoren waren für diese schwache konjunktu- relle Entwicklung verantwortlich. So verringerte eine wei- terhin ungewohnt hohe Inflation die reale Kaufkraft der Privathaushalte, die in der Folge ihre Konsumnachfrage einschränkten. Zudem liefen in der Coronavirus-Pandemie eingeführte Ausgabenprogramme aus, sodass auch eine schwache Staatsnachfrage das Wachstum belastete. Des Weiteren entwickelte sich der Export aufgrund einer schwächeren Nachfrage in wichtigen Auslandsmärkten verhalten. Schließlich drückte das gestiegene Zinsniveau die Wirtschaftsaktivitäten in den zinssensitiven Sektoren zunehmend. Dies schlug sich z. B. in deutlich rückläufigen Wohnungsbauaufträgen nieder.

Nach dem Inflationsschock des Vorjahres erfolgte 2023 eine deutliche Beruhigung bei den Preissteigerungsraten. Lag die Teuerungsrate im Januar noch bei 8,7 %, gab sie bis zum Jahresende auf 3,7 % nach. Wichtigster Grund für diese Beruhigung waren im Jahresverlauf begünstigende Basiseffekte bei den Energiepreisen und eine eher zurück- haltende Konsumnachfrage. Trotz des Rückgangs der Inflation im Jahresverlauf wurde das Zielniveau der Europäi- schen Zentralbank (EZB) in Höhe von 2 % mit 5,9 % aber immer noch spürbar übertroffen.

Kapitalmärkte

Anleihemärkte

Nach dem ausgeprägten Zinsanstieg des Vorjahres fielen die Renditeveränderungen am deutschen Anleihemarkt im Kalenderjahr 2023 moderater aus. So gab im kurzfristigen Laufzeitenbereich die Rendite zweijähriger Bundesanlei- hen von 2,76 % Ende 2022 auf 2,40 % Ende 2023 nach. Im langfristigen Laufzeitenbereich erfolgte ein etwas um- fangreicherer Zinsrückgang. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank von 2,57 % Ende 2022 auf nur noch 2,02 %. Diese letztlich überschaubaren Renditeverände- rungen verbergen aber größere Zinsschwankungen im Jahresverlauf. So stieg etwa die Rendite zweijähriger Bun- desanleihen aufgrund der fortgesetzten Leitzinsanhebun- gen der EZB mehrfach im Jahresverlauf über die Marke von 3,3 %. Die langfristigen Renditen erreichten Anfang Oktober ihr Jahreshoch, als die Rendite zehnjähriger Bun- desanleihen kurzzeitig den Bereich um die Marke von 3 % erreichte. Ende Oktober / Anfang November sorgten dann jedoch deutlich fallende Inflationswerte, überraschend schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt und erste Andeu- tungen der großen Notenbanken, dass sich der Zyklus der Leitzinsanhebungen allmählich dem Ende nähern könnte,

für einen grundlegenden Richtungswechsel an den Anlei- hemärkten. In den beiden Schlussmonaten des Jahres sanken die Zinssätze über alle Laufzeiten hinweg.

Aktienmärkte

Die europäischen Aktienmärkte starteten bereits an den ersten Handelstagen sehr freundlich und setzten bis An- fang März den Aufwärtstrend fort. Eine letztlich eng be- grenzte Krise einzelner, kleinerer US-Banken sorgte dann im März für einen temporären Kursrückgang, der aber be- reits Anfang April wieder ausgeglichen war. Bis Anfang August tendierten die europäischen Aktienmärkte in einem breiten Kursband seitwärts. Zunehmende Sorgen, dass die führenden Zentralbanken die Leitzinsen noch kräftiger er- höhen und damit den Geschäftsausblick der Unterneh- men spürbar belasten könnten, sowie anziehende Rendi- ten an den Anleihemärkten sorgten anschließend bis Ende Oktober für eine weitere Phase mit sinkenden Akti- enkursen. Diese Sorgen verflogen, als deutlich fallende Inflationswerte und überraschend schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt gemeldet wurden. Zudem gab es ver- mehrt Stimmen von den führenden Notenbanken, dass das Ende der Leitzinserhöhungen erreicht sein könnte. Dies löste Anfang November eine Jahresendrallye, die den DAX auf neue Rekordstände steigen ließ, aus. Auf Kalen- derjahressicht verzeichnete der DAX letztlich einen beein- druckenden Kursanstieg um 20,3 %, der Euro STOXX 50 legte um 19,2 % zu.

Branchenentwicklung

Die Finanzdienstleistungsbranche war im Jahr 2023 von einer weiterhin hohen Inflation und einem angestiegenen Zins- und Preisniveau geprägt. Die Begleitung und Um- setzung von regulatorischen Anforderungen stellte im Jahr 2023 im Versicherungsbereich eine zentrale Heraus- forderung dar.

Die folgenden Angaben basieren auf vorläufigen Bran- chenzahlen für das Jahr 2023, veröffentlicht vom Gesamt- verband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Bei der Datenerhebung wurden 17 (Vj. 19) Pensionskassen be- rücksichtigt.

Pensionskassen

Im Vergleich zum Vorjahr sank das Neugeschäft der Pen- sionskassen gemessen am Neubeitrag um 0,4 % auf 166,2 (Vj. 166,9) Mio €. Die gebuchten Bruttobeiträge der Pensi- onskassen lagen mit 1,9 (Vj. 2,0) Mrd € um 5,1 % unter- halb des Vorjahresniveaus.

Wettbewerb und Marktumfeld

Gemessen an den gebuchten Beiträgen lag der Marktan- teil der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG bei 3,8 (Vj. 3,8) %. In einem schwierigen Marktumfeld konnte die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG die Er- wartungen erfüllen.

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Jahresabschluss

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Geschäftsverlauf und Lage des Unter- nehmens

Geschäftsverlauf

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG weist für das Geschäftsjahr 2023 ein Jahresergebnis von 0 € aus. Durch den erneuten Ausbau der Zinszusatzreserve und Zinsverstärkung wurde auch 2023 Vorsorge für künftige Leistungen an unsere Kunden getroffen.

Geschäftsergebnis

Ergebnis aus Kapitalanlagen

Das Nettoergebnis aus Kapitalanlagen stieg um 17,8 % auf 37,3 (Vj. 31,7) Mio €. Die laufenden Erträge erhöhten sich dabei im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 45,8 (Vj. 41,2)

Mio €. Der Saldo aus Abgangsgewinnen und -verlusten reduzierte sich auf -0,4 (Vj. 7,4) Mio €. Gleichzeitig er- höhte sich der Saldo aus Zu- und Abschreibungen auf -5,5 (Vj. -13,3) Mio €. Der Anstieg begründet sich durch die be- reits in 2022 aufgrund des starken Zinsanstiegs vorge- nommen Abschreibungen. Analog zum Vorjahr sind die Abschreibungen hauptsächlich auf Rentenfonds zurück- zuführen.

Vor diesem Hintergrund wird eine erhöhte Nettoverzin- sung der Kapitalanlagen von 2,4 (Vj. 2,1) % ausgewiesen.

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

Es ergibt sich ein versicherungstechnisches Ergebnis von 1,1 (Vj. 1,1) Mio €. Nach Abzug des sonstigen Ergebnisses, das bei -1,1 (Vj. -1,1) Mio € lag, wird ein Ergebnis der nor- malen Geschäftstätigkeit von 0,1 (Vj. 0,1) Mio € erzielt.

Steuern

Aufgrund steuerlicher Verlustvorträge aus Vorjahren ergab sich für das abgelaufene Geschäftsjahr nahezu kein laufender Steueraufwand. Gegenläufig wurden in gerin- gem Maße Steuerrückstellungen für ein Vorjahr vor dem Hintergrund der Veranlagung aufgelöst, sodass in Summe mit gleichbleibenden sonstigen Steuern ein Steuerauf- wand in Höhe von 0,1 (Vj. 2,6) Mio € verbleibt.

Jahresergebnis und Rohergebnis

Im Jahr 2023 weist die Allgemeine Rentenanstalt Pensi- onskasse AG ein Jahresergebnis in Höhe von 0 € aus, während im Vorjahr ein Jahresfehlbetrag von -2,5 Mio € ausgewiesen wurde. Im Berichtszeitraum ergab sich ein Rohüberschuss von 6,6 (Vj. 1,7) Mio €. Er setzt sich aus dem Jahresergebnis und der Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung zusammen. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden 6,6 (Vj. 4,2) Mio € zu- geführt.

Angemessene Überschussbeteiligung

Die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG setzt an- gesichts der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Rahmen- bedingungen ihre Politik zur Sicherung der Garantien fort.

Sowohl die laufende Verzinsung als auch die Gesamtver- zinsung liegt für 2024 weiterhin bei 0,0 %. Hierdurch ver- bleiben auch die Schlussüberschussanteilsätze auf Null.

Unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Kapital- marktsituation kommen bei Auszahlung gegebenenfalls Beträge aus der Beteiligung an den Bewertungsreserven hinzu. Für die Bestimmung der verteilungsfähigen Bewer- tungsreserven werden die aktuell gültigen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen berücksichtigt. Der- zeit ist gemäß § 139 VAG ein bestehender Sicherungsbe- darf mindernd anzusetzen, der in 2023 bei 0 (Vj. 0) € lag.

Ertragslage

Neuzugang

Der Neubeitrag der Allgemeine Rentenanstalt Pensions- kasse AG verringerte sich um 1,7 % auf 8,1 (Vj. 8,2) Mio €. Dabei verzeichnete der Neubeitrag gegen laufenden Bei- trag einen Rückgang auf 1,1 (Vj. 1,2) Mio €, das Neuge- schäft gegen Einmalbeitrag lag mit 7,0 Mio € auf Vorjah- resniveau.

Insgesamt war eine leichte Reduktion der Beitragssumme des Neugeschäfts auf 35,4 (Vj. 35,9) Mio € zu verzeich- nen. Der Vorstand hat in den Vorjahren entschieden, kein Neugeschäft mehr über die Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG zu zeichnen, sondern auf die Direktver- sicherung der Württembergische Lebensversicherung AG umzusteuern. Die Kennzahlen für das Neugeschäft gehen auf Dynamiken, Zuzahlungen und Erhöhungen bestehen- der Verträge zurück.

Gebuchte Bruttobeiträge

Die gebuchten Bruttobeiträge reduzierten sich im Ge- schäftsjahr 2023 um 4,8 % auf 72,4 (Vj. 76,0) Mio €. Die gebuchten laufenden Beiträge gingen dabei auf 65,4 (Vj. 69,0) Mio € zurück. Die Einmalbeiträge entsprachen im Berichtszeitraum mit 7,0 Mio € dem Vorjahr.

Bestandsentwicklung, Stornoquote

Der Versicherungsbestand unserer Kunden besteht vor- wiegend aus Rentenversicherungen in der Anwartschaft. Der laufende Beitrag für ein Jahr reduzierte sich im Be- richtszeitraum um 5,1 % auf 63,8 (Vj. 67,3) Mio €. Die Stor- noquote nach laufendem Beitrag lag im Berichtszeitraum mit 5,5 % auf Vorjahresniveau, die Stornoquote gemessen an der Anzahl hingegen sank auf 1,1 (Vj. 1,4) %.

Abschlusskosten-, Verwaltungskostenquote

Die Abschlussaufwendungen stiegen im Berichtszeitraum auf 0,4 (Vj. 0,3) Mio €. Im Verhältnis zur Beitragssumme des Neugeschäfts ergibt sich somit eine Abschlusskos- tenquote von 1,0 (Vj. 0,9) %. Die Verwaltungsaufwendun- gen entsprachen mit 0,7 Mio € dem Vorjahr, was zu einer Verwaltungskostenquote auf Vorjahresniveau von 1,0 % führte. Die Verwaltungskostenquote ergibt sich dabei aus

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dem Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zu den ge-

Marktwertbasis machen diese Alternativen Investments

buchten Bruttobeiträgen.

durchgerechnet 25,3 % der gesamten Kapitalanlagen aus.

Leistungsauszahlungen

Immobilien

Die Zahlungen für Rückkäufe stiegen auf 11,8 (Vj. 11,5) Mio €. Die Zahlungen für Todes- und Erlebensfälle (ohne Rückkäufe) lagen bei 27,8 (Vj. 23,1) Mio €.

Die künftigen Leistungsverpflichtungen gegenüber unse- ren Kunden, die sich aus den versicherungstechnischen Rückstellungen und den Überschussguthaben zusam- mensetzen, erhöhten sich auf 1 590,0 (Vj. 1 513,4) Mio €.

Vermögenslage

Herausforderungen für die Kapitalanlagen

Das wirtschaftliche Umfeld für die Kapitalanlage wurde im Jahr 2023 vor allem durch die Entwicklungen der Inflati- onsraten und die darauf basierenden geldpolitischen Er- wartungen an die Zentralbanken sowie die zahlreichen geopolitischen Spannungen beeinflusst. Nach dem deutli- chen Zinsanstieg im Vorjahr stabilisierte sich das Zinsni- veau in 2023, nach größeren unterjährigen Schwankun- gen, vor allem aufgrund der am Jahresende fallender In- flationswerte und dem damit verbundenen Ende der Leit- zinserhöhungen der führenden Notenbanken.

Leichtes Wachstum der Kapitalanlagen

Im Jahr 2023 stieg der Buchwert der gesamten Kapitalan- lagen der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG um 3,6 % gegenüber dem Vorjahr auf 1 603,4 (Vj. 1 547,4)

Mio € an. Dabei wurde vor allem in Namensschuldver- schreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie übrige Ausleihungen investiert. Ihr Buchwert stieg von 330,0 Mio € auf 475,4 Mio € an. Durch diesen Anstieg erhöhte sich die Bestandsquote auf 29,7 % (Vj. 21,3 %).

Trotz Investitionen in Inhaberschuldverschreibungen re- duzierte sich der Buchwert dieser Wertpapiere unter Be- rücksichtigung von Verkäufen und Tilgungen auf 529,6 (Vj. 539,2) Mio €. Der Anteil am Gesamtbestand der Kapi- talanlagen reduzierte sich leicht von 34,8 % auf 33,0 %.

Der Buchwert der Anteile an Investmentvermögen sank auf 504,2 (Vj. 584,4) Mio €. Dies ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Rentenfonds von 292,4 Mio € auf

174,1 Mio € zurückzuführen. Der Anteil dieser Position am Gesamtbestand der Kapitalanlagen reduzierte sich dadurch von 37,8 % auf 31,4 %.

Beteiligungen

Der Buchwert der Beteiligungen sank aufgrund von Ab- gängen von 30,0 Mio € auf 24,6 Mio €.

Investitionen in den Sektoren Private Equity, Private Debt und Infrastruktur sind in den Bilanzpositionen Anteile an Investmentvermögen und Beteiligungen enthalten. Auf

Der Buchwert der direkt gehaltenen Immobilien der Allge- meine Rentenanstalt Pensionskasse AG ist im Geschäfts- jahr 2023 auf 49,8 Mio. EUR (Vj. 50,5 Mio. EUR) gesunken. Hier fielen planmäßige Abschreibungen von 0,7 Mio. EUR an.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente wurden von der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG wie auch in den Vorjah- ren zu Absicherungszwecken von Fremdwährungspositio- nen eingesetzt. Dabei wurden die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen beachtet. Die erforderlichen organisatori- schen Strukturen, insbesondere die strikte Trennung von Handel und Abwicklung, waren jederzeit gegeben.

Zur Diversifikation und Generierung zusätzlicher Ertrags- chancen werden Kapitalanlagen der Allgemeinen Renten- anstalt Pensionskasse AG auch in Währungen außerhalb des Euro-Raums getätigt. Die größten Positionen des Fremdwährungsexposures der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG liegen im Geschäftsjahr 2023 in US- Dollar und Dänische Kronen. Das Engagement wird durch ein entsprechendes Risikomanagement begleitet und ent- sprechend unserer strategischen Ausrichtung weitgehend abgesichert.

Anstieg der Bewertungsreserven

Aufgrund der zum Jahresende 2023 gefallenen Kapital- marktzinsen stiegen die Netto-Reserven, also der Saldo aus Reserven und Lasten, von -210,9 Mio € auf -

157,0 Mio € an. Die darin enthaltenen stillen Lasten nach

  • 341b Abs. 2 HGB sanken auf 142,4 (Vj. 185,8) Mio €. Da im Rahmen der Kapitalanlagenstrategie von einer dauer- haften Halteabsicht ausgegangen wird, handelt es sich hierbei lediglich um zinsbedingte, temporäre Wertminde- rungen.

Finanzlage

Kapitalstruktur

Infolge des Geschäftsmodells der Pensionskasse dominie- ren auf der Passivseite die versicherungstechnischen Rückstellungen.

Diese betragen insgesamt 1 498,8 (Vj. 1 439,6) Mio €. Da- von entfallen 1 478,7 (Vj. 1 426,8) Mio € auf die Deckungs- rückstellung, 13,9 (Vj. 7,7) Mio € auf die Rückstellung für Beitragsrückerstattung, 4,7 (Vj. 3,5) Mio € auf die Rück- stellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle und 1,5 (Vj. 1,6) Mio € auf die Beitragsüberträge.

Die Deckungsrückstellung beinhaltet auch die Zinszusatz- reserve und die Zinsverstärkung, die im Berichtsjahr um

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1,9 (Vj. 1,2) Mio € erhöht wurden. Die Zinszusatzreserve inklusive Zinsverstärkung hat nun einen Stand von

154,8 Mio €. Die Höhe der Zinszusatzreserve wird wesent- lich durch den Referenzzins bestimmt, der auf dem Durch- schnitt von Euro-Zinsswapsätzen über zehn Jahre basiert. Mit der Stärkung der Zinszusatzreserve und Zinsverstär- kung sorgen wir bereits jetzt für die Erfüllung der zukünf- tigen Zinsverpflichtungen im Niedrigzinsumfeld vor und sichern die Leistungen an unsere Kunden ab. Der durch- schnittliche Rechnungszins der Deckungsrückstellung betrug 1,79 (Vj. 1,81) %.

Das Eigenkapital liegt bei 92,9 Mio € und entspricht auf- grund des Jahresergebnisses von 0 € dem Vorjahr.

Liquidität

Die Liquidität der Allgemeine Rentenanstalt Pensions- kasse AG war im Berichtsjahr jederzeit gewährleistet. Weitere Informationen zum Liquiditätsmanagement sind im Risikobericht enthalten.

Stresstests der BaFin

Im isolierten Aktienszenario sowie kombinierten Immobi- lien- / Aktienszenario des BaFin-Stresstests ergab sich bei der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG zum 31.12.2023 eine Unterdeckung. Hauptgrund dafür war der Bestand an Alternativen Investments, der gemäß den BaFin-Kriterien, zu maximalen Stressabschlägen führte. Diesbezüglich wurde eine mit der BaFin abge- stimmte unternehmensindividuelle Nebenrechnung der ARP per 31.12.2023 erstellt. Diese wurde in allen Szena- rien bestanden.

Solvabilität

Obwohl der Aufbau der Zinszusatzreserve und Zinsver- stärkung zur Sicherung der langfristigen Risikotragfähig- keit beiträgt, wirkt er sich negativ auf die aufsichtsrechtli- che Solvabilitätsquote aus. Im Berichtszeitraum stieg die Solvabilitätsquote aufgrund der höheren Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung auf 167,1

(Vj. 164,7) %. Sie lag damit zum Ende des Berichtszeitrau- mes weiterhin deutlich über der gesetzlichen Anforderung von 100 %.

Vergleich der Geschäftsentwicklung mit der Prognose

Das Jahresergebnis von 0 € liegt deutlich über der Prog- nose, da sich der Kapitalmarkt trotz der erwarteten anhal- tenden volkswirtschaftlichen und geopolitischen Unsi- cherheiten überraschend positiv entwickelt hat.

Die Beitragssumme des Neugeschäfts lag wie prognosti- ziert auf Niveau des Vorjahres. Auch die Abschlusskosten- quote ist aufgrund höherer Abschlussaufwendungen wie geplant gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die Verwaltungskostenquote hingegen entsprach aufgrund

geringerer Verwaltungsaufwendungen dem Vorjahr, wodurch die Prognose deutlich übertroffen wurde.

Gesamtaussage

Die Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage der Allgemeine Rentenanstalt Pensionskasse AG ist stabil und geordnet. Mit Blick auf das von volatilen Kapitalmarktentwicklungen und steigenden regulatorischen Anforderungen geprägte Umfeld sind wir mit den erzielten Ergebnissen zufrieden, jedoch gilt es, die weitere Entwicklung kritisch zu be- obachten.

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