FRANKFURT (dpa-AFX) - Der große Verfall der Futures und Optionen an den Terminbörsen - der "Hexensabbat" - sowie eine neue Hiobsbotschaft von der Deutschen Bank haben die Anleger am Freitag vorsichtig agieren lassen. Im frühen Handel fiel der Dax
Eine drohende Milliardenstrafe für die Deutsche Bank
BALDIGE ZINSERHÖHUNG IN DEN USA WIRD UNWAHRSCHEINLICHER
Der MDax
ging es um 0,32 Prozent nach unten.
Am Donnerstag hatte der Dax noch den Dreh ins Plus geschafft. Grund waren eher maue Konjunkturdaten aus den USA. Angesichts der jüngsten Signale aus der Wirtschaft werde es immer unwahrscheinlicher, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche weiter an der Zinsschraube drehe, sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Die lockere Geldpolitik der Notenbanken gilt als Treiber für den Aktienmarkt.
HOHE FORDERUNG AN DEUTSCHE BANK
Am Dax-Ende verloren die Deutsche-Bank-Papiere zuletzt rund 7 Prozent. Der vom US-Justizministerium geforderte Betrag von 14 Milliarden US-Dollar liege extrem deutlich über den Markterwartungen von 2,4 Milliarden Dollar, schrieb Analyst Jacques-Henri Gaulard vom Analysehaus Kepler Cheuvreux. Händlern zufolge könnte nun die ohnehin schwache Kapitaldecke der Bank wieder stärker in den Fokus geraten.
Es sei zwar üblich, mit einer überhöhten Forderung in die Verhandlungen zu gehen, sagte ein Börsianer. Die nun angesetzten Summe sei aber eine Hausnummer, von der aus die Vorstellungen der Bank von einer Einigung auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag nun kaum vorstellbar erscheine.
Zweitschwächster Wert im Dax waren die Papiere der Lufthansa
'GROSSER VERFALL' KANN KURSE DURCHEINANDER WIRBELN
Ansonsten blicken die Anleger auf den sogenannten "Hexensabbat". An diesem Freitag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn - wie heute - der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen auf den gleichen Tag fällt - also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien.
Große Marktteilnehmer wie Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen im Vorfeld, die aktuellen Kurse auf jene Preise zu treiben, bei denen sie an der Terminbörse engagiert sind. Deshalb können zum Wochenschluss Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken./la/das