NEW YORK (awp international) - Die Anleger an den US-Börsen können nach den jüngsten Verlusten auf einen halbwegs versöhnlichen Wochenausklang hoffen. Eine Dreiviertelstubde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,1 Prozent tiefer auf 33 029 Punkte, den technologielastigen Nasdaq 100 hingegen 0,6 Prozent im Plus auf 11 362 Punkte. Damit steuern die beiden Börsenbarometer indes auf Wochenverluste von 3,7 beziehungsweise 1,6 Prozent zu.

Für die gute Stimmung im Tech-Sektor zum Wochenausklang sorgten starke Abonnentenzahlen des Streaming-Pioniers Netflix . Auch der angekündigte massive Stellenabbau der Google-Mutter Alphabet , die damit anderen Tech-Riesen wie Microsoft , Amazon und Facebook-Mutter Meta folgt, stiess am Markt auf ein positives Echo.

Potenziell kursbewegende Konjunkturdaten vom US-Immobilienmarkt gibt es erst rund eine halbe Stunde nach Handelsbeginn. Zuletzt hatten schwache Daten Ängste vor einer Rezession in der weltgrössten Volkswirtschaft geschürt.

Die Aktien von Netflix zogen bereits vorbörslich um 6,6 Prozent an. Der Streamingdienst habe mit seinem Nutzerwachstum im vergangenen Quartal sowohl die eigene Zielsetzung als auch seine und die Konsensschätzung übertroffen, kommentierte Andrew Uerkwitz vom Analysehaus Jefferies. Auch etliche andere Analysten kommentierten die Abonnentenzahlen wohlwollend - und praktisch alle, die sich zu Netflix aktuell äusserten, hoben ihre Kursziele für die Aktie an.

Bei Alphabet konnten sich die Anleger über einen Kursanstieg um 3,2 Prozent freuen. Der Mutterkonzern des Suchmaschinen-Betreibers Google will weltweit rund 12 000 Jobs streichen, was etwa sechs Prozent der Belegschaft entspricht. Zuvor hatten die Tech-Konzerne allerdings mit dem boomenden Geschäft in der Corona-Pandemie ihre Mitarbeiterzahlen zum Teil deutlich aufgestockt. So hatte Alphabet Stand Ende September fast 186 800 Beschäftigte - das waren rund 36 750 mehr als ein Jahr zuvor.

Dagegen liess ein Hackerangriff auf T-Mobile US die Aktien der Deutsche-Telekom-Tochter vorbörslich um 1,2 Prozent sinken. Betroffen von der Attacke seien rund 37 Millionen Kunden, hatte das Unternehmen am Vortag nach US-Handelsschluss mitgeteilt. Derzeit gebe es keine Hinweise, dass es gelungen sei, ins System oder Netzwerk einzudringen. Dennoch schloss das Unternehmen daraus resultierende hohe Kosten nicht aus./gl/jha/