NEW YORK (awp international) - Der Dow Jones Industrial hat am Dienstag an seine zu Wochenbeginn erzielten Gewinne angeknüpft. Börsianer verwiesen auf die jüngsten chinesischen Konjunkturmassnahmen als Unterstützungsfaktor. Gedämpft werde die Stimmung allerdings von Rezessionsängsten sowie Warnungen vor steigenden und länger anhaltend hohen US-Leitzinsen, hiess es am Markt.

Der US-Leitindex gewann 0,63 Prozent auf 34 159,42 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,27 Prozent auf 4421,56 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 bewegte sich bei 15 048,18 Punkten hingegen kaum vom Fleck.

Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Konkret geht es dabei unter anderem um die Stundung von Immobilienkrediten. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen. Darüber hinaus könnte es weitere Stützungsmassnahmen geben, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank mit Blick auf entsprechende Medienberichte an.

Für Belastung sorgen jedoch Kommentare von Vertretern der US-Notenbank Fed, die die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr bekräftigt hatten. Dies nährt die Befürchtung, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abgleiten könnte. "Die US-Aktienmärkte haben eine weiche Landung oder eine freundlichere Rezession eingepreist, aber eigentlich besteht das Risiko, dass die Rezession härter ausfällt als erwartet", sagte Managerin Cecilia Chan vom Vermögensverwalter HSBC Asset Management.

Im Dow nahmen die Aktien von Salesforce mit einem Plus von 3,1 Prozent den zweiten Platz ein. Der SAP-Konkurrent erhöht seine Listenpreise im Schnitt um neun Prozent.

Die Nase vorn im US-Leitindex hatten die Anteilscheine von 3M , die um vier Prozent anzogen. Sie profitierten damit von einem positiven Analystenkommentar von Bank of America. Die Vorzüge der Restrukturierungspläne des Mischkonzerns würden unterschätzt, schrieb der Experte Andrew Obin.

Die Papiere von US Bancorp stiegen um knapp vier Prozent und zählten damit zu den besten Werten im S&P 500. Auch hier erwies sich ein Analystenkommentar von Bank of America als Antrieb. Der Experte Ebrahim Poonawala bezeichnete das Finanzinstitut als eines der qualitativ hochwertigsten Unternehmen im US-Bankensektor.

An der S&P-500-Spitze zogen die Anteilscheine von Activision Blizzard um gut elf Prozent an. Microsoft ist der Übernahme des Videospiele-Riesen ein grosses Stück näher gerückt. Ein Richter in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, das Geschäft mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Microsoft denkt nun über neue Zugeständnisse an die britische Wettbewerbsaufsicht CMA nach. Die Papiere des Software-Konzerns gaben leicht nach.

Unter den Nebenwerten sackten die Aktien von Iovance Biotherapeutics um mehr als zehn Prozent ab, nachdem das Biotech-Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt hatte. Iovance will eigene Aktien im Wert von 150 Millionen Dollar öffentlich zum Kauf anbieten.

Die Anteilscheine von Better Therapeutics hingegen schnellten um gut 14 Prozent auf 1,03 US-Dollar nach oben. Der Anbieter einer digitalen Plattform für verschreibungspflichtige Therapeutika zur Behandlung von kardiometabolischen Erkrankungen teilte mit, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Mittel AspyreRx zur Behandlung von Typ-2-Diabetes zugelassen hat./la/he