NEW YORK (awp international) - Die anhaltende Hoffnung auf Zinssenkungen im kommenden Jahr hat die US-Börsen am Dienstag gestützt. Die Anleger reagierten erleichtert darauf, dass am Anleihenmarkt die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere unter vier Prozent blieb. Dem US-Leitindex Dow Jones Industrial und dem technologielastigen Nasdaq 100 reichten damit moderate Kursgewinne, um historische Höchststände zu erklimmen.

Der Dow legte zuletzt um 0,56 Prozent auf 37 514,79 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,45 Prozent auf 4762,12 Punkte. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,36 Prozent auf 16 789,79 Punkte nach oben.

"Die Rally an den US-Aktienmärkten geht weiter", schrieb Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Die Analysten der britischen Bank HSBC hatten jüngst für den Dow perspektivisch die Marke von 40 000 Zählern ins Spiel gebracht. In den noch ausstehenden Handelstagen 2023 dürfte es vor allem die Frage sein, ob Anleger vor dem Jahresultimo noch "Kasse machen" und Kursgewinne mitnehmen.

Unter den besten Werten im Dow stiegen die Aktien von Boeing um gut ein Prozent. Erstmals seit Jahren bestellte die Lufthansa wieder Kurz- und Mittelstreckenjets bei dem Hersteller. Lufthansa-Flottenvorstand Detlef Kayser begründete die Kehrtwende mit einer höheren Flexibilität bei Flugzeugbestellungen.

Die in New York notierten Anteile von Curevac sackten auf ein Rekordtief ab und knickten zuletzt um 28 Prozent ein. Das Bundespatentgericht in München hatte ein grundlegendes Corona-Impfstoffpatent des Tübinger Pharmaunternehmens für nichtig erklärt. Mit diesem Urteil gab das Gericht einer Klage des Mainzer Konkurrenten Biontech statt. Curevac will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Die ebenfalls in New York gelisteten Papiere von Biontech stiegen um gut ein Prozent. Die Aktien von dessen Partner Pfizer gewannen knapp vier Prozent.

Die Anteilscheine von Lyft büssten knapp drei Prozent ein. Mit John Patrick Zimmer hatte ein Mitgründer und Top-Manager des Fahrdienst-Vermittlers zuletzt Lyft-Aktien verkauft./la/he