Bern (awp/sda) - Die Ära Trump kann der Schweiz nicht so leicht etwas anhaben. Zu diesem Schluss kommt der Schweizer Wirtschaftsförderer Daniel Küng. Donald Trumps Pläne gegen den Freihandel besorgen ihn zwar, doch sei das nicht unbedingt zum Nachteil der Schweiz.

Für die Schweiz wäre eine weltweite Beseitigung aller Handelshemmnisse die beste Nachricht, sagt der Direktor der Aussenwirtschaftsförderungsorganisation Global Enterprise (S-GE) im Interview mit der "SonntagsZeitung".

Die Schweiz sei als kleines Land auf offene Märkte angewiesen. Unter der Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump werde es wohl schwieriger, dass sich dreissig bis fünfzig Ländern gemeinsam an einen Tisch setzen und ein Freihandelsabkommen aushandeln, sagt er. Doch bilaterale Abkommen werde es immer geben.

"Was jetzt passiert, gereicht der Schweiz nicht unbedingt zum Nachteil", sagt er. Die Schweiz hätte Freihandelsabkommen mit etwa vierzig Ländern. "Wenn andere Länder davon ausgeschlossen werden, ist das zwar für das weltweite Wachstum schlecht, aber für die Schweiz ist das keine schlechte Nachricht", sagt er.

An ein Ende der Globalisierung glaubt er nicht. "Im Gegenteil. "Die Digitalisierung wird der Globalisierung neue Energie geben", sagt er.

Im laufenden Jahr gehe es für die Schweizer Exportindustrie aufwärts, prognostiziert er weiter. Schweizer Unternehmen profitieren von der höheren Nachfrage in den USA, dem Nahen Osten, China und den Schwellenländern. In Märkten ausserhalb Europas müssten Schweizer Firmen demnach noch aktiver werden.