Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt sorgt am Dienstag weitere Verunsicherung rund um die Coronavirus-Nachrichtenlange zum Handelsstart für Kursverluste. Vor allem Aussagen des Moderna-Chefs Stephane Bancel gegenüber der "Financial Times" haben Investoren verunsichert, sind sich Händler einig. Er hatte erklärt, die vorhandenen Impfstoffe kämen mit der Omicron-Variante nicht zurecht. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch diese wie alle anderen Aussagen zu Omikron als vorläufig zu betrachten", kommentiert ein Börsianer.

"Und so wird es vermutlich in den nächsten Tagen weitergehen: An einem Tag kommen gute Nachrichten, die am Aktienmarkt einen Kurssprung nach oben auslösen, am nächsten schlechte, die einen Einbruch mit sich bringen", heisst es in einem weiteren Kommentar. Entsprechend sollten sich Anleger in den kommenden Wochen auf eine erhöhte Volatilität einstellen. Denn insgesamt sei die Nachrichtenlange rund um das Coronavirus und seine Varianten nur schwer zu fassen. Infolge dieser jüngsten Virusentwicklungen schrauben die Märkte auch die Erwartungen zurück, wann die Zentralbanken eine Beschleunigung der Normalisierungsmassnahmen in Betracht ziehen könnten, ergänzt ein weiterer Händler.

Der Leitindex SMI fällt gegen 09.15 Uhr um 0,82 Prozent auf 12'120,03 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, sinkt um 0,81 Prozent auf 1954,84 und der breite SPI um 0,87 Prozent auf 15'496,98 Zähler. Im SLI stehen 27 Verlierern zwei Gewinner gegenüber. Kühne+Nagel sind unverändert.

Zu den grössten Verlierern zählen im frühen Handel Werte aus den unterschiedlichsten Branchen. Neben Holcim (-2,0%), ABB (-1,9%), UBS (-1,8%) und Vifor Pharma (-1,5%) geben Richemont (-1,3%) am deutlichsten nach. Nachrichten gab es dabei von Vifor, wo es zu erneuten Veränderungen im Management kommt, nachdem der Finanzchef per Ende Jahr ausscheidet.

Dem stehen Gewinne von 0,9 Prozent bei Lonza gegenüber, die unter anderem Corona-Impfstoffe herstellen. Swisscom (+0,2%) ist gesucht, nachdem das Unternehmen zum vierten Mal in Folge den Test für das beste Mobilfunknetz gewonnen hat.

In den hinteren Riehen stechen Dormakaba (-8,2%) nach einem erneuten Chefwechsel hervor. Evolva (+7,8%) sind mit dem Einstieg von Veraison gesucht.

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