Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit angezogener Handbremse in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Am Vortag hatte vor allem die überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Kurse nach oben getrieben. Als erste grosse Notenbank hatte sie den "Sieg über die Inflation" verkündet. Die als taubenhaft aufgenommenen geldpolitischen Entscheidungen der Notenbanken in den vergangenen beiden Tagen stützen das Sentiment aber grundsätzlich weiter, sagten Marktbeobachter.

So hatten die US-Börsen am Vortag deutlichen Rückenwind von der Aussicht auf möglicherweise drei Leitzinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr erhalten. Und in Japan schaffte der Leitindex Nikkei 225 erstmals den Sprung über die Marke von 41'000 Punkten - Marktteilnehmer werteten die anziehende Inflation in dem Land als Beleg für eine Erholung der Wirtschaft.

Der Leitindex SMI verliert gegen 9.15 Uhr 0,10 Prozent auf 11'691,73 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,15 Prozent auf 1922,76 und der breite SPI 0,12 Prozent auf 15'359,12 Punkte ein. Im SLI kommen auf 19 Gewinner 11 Verlierer.

Lonza ziehen um 0,4 Prozent an und bleiben die "Aktie der Stunde". Am Berichtstag haben zwei (weitere) Analysehäuser ihr Kursziel für den Pharmazulieferer erhöht - diesmal sind es JPMorgan und die Royal Bank of Canada.

Lonza hatte am Mittwoch mit dem Kauf eine Roche-Standortes in den USA einen transformativen Deal angekündigt, für den die Analysten voll des Lobes sind. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Papiere bereits um rund die Hälfte zugelegt.

ABB (-0,3%) reagieren entgegen den vorbörslichen Notierungen nicht auf die Nachricht, dass der Industriekonzern dem gerade erst abgeschlossenen Aktienrückkauf ein neues Programm hinterherschiebt. Dass die Aktienrückkäufe fortgesetzt werden, sei erwartet worden, erklärten Analysten.

Die defensiven Schwergewichte tendieren uneinheitlich: Während die Pharmapapiere Roche (-0,2%) und Novartis (-0,3%) leicht nachgeben, rücken Nestlé um 0,4 Prozent vor. Sandoz fallen um deutliche 1,2 Prozent.

Bei den Finanzwerten haben Partners Group (+1,0%) die Nase vorne, gestützt von positiven Analystenkommentaren. Die Aussicht auf sinkenden Zinsen stützt auch die Bewertung von UBS (+0,5%) und Julius Bär (+0,4%).

Zudem kam es nach einer langen Durststrecke von fast drei Jahren wieder zu einem "regulären" Börsengang: Der Börsenneuling Galderma ist sehr erfolgreich gestartet. Aktuell kosten die Papiere 60,14 Franken das Stück, der Ausgabepreis lag bei 53 Franken.

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