Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt seinen Rhythmus der Vorwoche auch an diesem Montag zunächst fort: Auf leichte Gewinne folgen leichte Verluste. Nach dem freundlichen Wochenschluss gibt der Leitindex SMI am Montag im frühen Handel erst einmal nach, baut das Minus innerhalb der ersten halben Handelsstunde dann aber nahezu komplett ab und tritt aktuell auf der Stelle. Dabei liefern die Vorgaben aus Übersee Unterstützung.

Insgesamt gehen Börsianer aber von einem eher ruhigen Wochenauftakt aus, da in den USA die Märkte wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen bleiben. Hierzulande ist der Kalender nur spärlich bestückt. Erst ab der kommenden Woche nimmt hier dann die Berichtssaison deutlich an Fahrt auf. Für Gesprächsstoff sorgt im breiten Markt die Nachricht, dass Bell die Mehrheit an Hügli übernehmen will.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr nahezu unverändert (-0,02%) bei 9'544,47 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steht um 0,13% höher bei 1'560,87 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) zeigt sich mit 10'947,90 Punkten ebenfalls kaum bewegt (-0,03%). Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 24 im Plus und sechs im Minus.

Dass der Markt zunächst etwas stockt, liegt vor allem an den beiden Pharma-Schwergewichten Roche (-0,8%) und Novartis (-0,2%). Dabei werden die Anteilsscheine von Novartis eher in Sippenhaft genommen, denn die Rating-Änderung auf "Sell" sowie die Kurszielsenkung haben die Experten der Société Générale für die Genussscheine von Roche ausgesprochen. Analyst Justin Smith geht davon aus, dass sich die Aktien nach ihrer jüngsten Erholung deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickeln werden. Zudem seien die Analysten zu zuversichtlich mit Blick auf die Möglichkeiten von Roche, sich gegen die drohenden Umsatzeinbussen durch Biosimilars zu wehren.

Das dritte Schwergewicht, Nestlé (+0,3%), liefert dagegen etwas Unterstützung.

Noch deutlicher gewinnen die Papiere des Backwarenherstellers Aryzta (+1,2%) und die Aktien von Clariant (+1,1%) hinzu. Nachrichten liegen aber in beiden Fällen aber nicht vor.

Freundlich präsentiert sich im frühen Handel auch die Finanzbranche. Mit Kursgewinnen zwischen 0,2 bis 0,8% folgen Titel wie Credit Suisse, Zurich, UBS und allen voran Partners Group den freundlichen Vorgaben Wall Street. Dort hatten zum Wochenschluss gute Zahlen von JPMorgan und BlackRock gestützt. Finanzwerte haben bereits in der Vorwoche zu den grössten Gewinnern unter den SMI-Blue-Chips gezählt.

Darüber hinaus legen auch Zykliker wie Dufry (+0,9%) und LafargeHolcim (+0,4%) zu. Die beiden Uhrenhersteller Swatch (+0,4%) und Richemont (+0,1%) stehen ab diesem Montag etwas verstärkt im Fokus. In Genf beginnt mit dem Uhrensalon eine wichtige Branchenmesse.

Das Thema des Tages liefern allerdings die beiden Nahrungsmittelunternehmen Bell und Hügli aus dem breiten Markt. Der Fleischverarbeiter Bell (+5,7%) übernimmt die Mehrheit an der Ostschweizer Hügli (+13%) und plant die vollständige Übernahme. Laut ZKB-Analyst ist eine schweizerische Lösung für Hügli zu begrüssen. Eine höhere Gegenofferte sei nicht zu erwarten.

Fester zeigen sich auch Cicor-Aktien (+1,7%), nachdem die Industriegruppe erste Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlicht hat.

Es ist aber vor allem eine Branchenstudie der Credit Suisse zu Schweizer Small- und Midcaps aus dem Industriesektor, die bei einigen Werten wie Georg Fischer (-1,7%), Meyer Burger (-0,7%) sowie Bucher (+1,2%) und Autoneum (+0,9%) für deutlichere Kursbewegungen sorgt.

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