Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Dienstag im frühen Handel nach dem Kursrutsch vom Vortag zu einer kräftigen Erholung an. Die Sorge um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hatte die Börsen weltweit am Montag auf Talfahrt geschickt. Dies locke nun Schnäppchenjäger an, die sich die gesunkenen Einstandspreise zunutze machten, heisst es am Markt. Zudem sei eine derartige Bereinigung fällig gewesen. Zuletzt war es nahezu am Schnürchen nur aufwärts gegangen, so dass der Markt klar überkauft war.

Mit den mittlerweile wieder rasch steigenden Corona-Fallzahlen seien bei den Investoren auch die Sorgen um den wirtschaftlichen Ausblick gestiegen. Erneute Massnahmen zur Eindämmung des Virus werden als Gefahr für die derzeit noch laufende Erholung gesehen. Gleichzeitig betonen Händler, dass die Zeichen gut stehen, dass es nicht zu einer breitangelegten Panik an den Märkten komme, da mittlerweile deutlich mehr über das Virus bekannt ist und ein grosser Anteil der Bevölkerung bereits geimpft sei. Hierzulande steht mit den Zahlen von UBS und Kühne+Nagel denn auch die Berichtssaison zunächst im Vordergrund.

Der SMI zieht gegen 09.15 Uhr um 0,93 Prozent an auf 11'972,02 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,98 Prozent auf 1927,89 und der breite SPI um 0,86 Prozent auf 15'400,59 Zähler. Von den 30 SLI-Werten gewinnen 26 hinzu und vier fallen.

Es sind denn auch die beiden Zahlen-Unternehmen, die zunächst die Gewinnerliste anführen. Dabei nimmt Kühne+Nagel (+4,6%)die Pole-Position ein. Nach dem Einbruch in der Vorjahresperiode erzielte das Unternehmen zwischen April und Juni ein starkes Ergebnis trotz der aktuell schwer planbaren Lieferketten. Die Analystenschätzungen wurden teilweise weit übertroffen.

Die Grossbank UBS (+3,8%) folgt dicht auf. Die Grossbank hat im zweiten Quartal gut 2 Milliarden US-Dollar verdient und damit auch die Erwartungen der grössten Optimisten unter den Analysten übertroffen.

Starke Daten zu den Uhrenexporten im Juni stützen zudem die beiden Uhrenkonzerne Richemont und Swatch (beide +1,8%).

Dem stehen Abgaben zwischen 0,5 und 0,2 Prozent bei Sonova, Logitech, Temenos und Givaudan gegenüber.

Im breiten Markt haben noch SFS (+2,5%) und Medacta (+2,4%) über das erste Semester berichtet.

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