Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geben die Kurse am Dienstag zunächst nach. Damit überwiegen die Sorgen der Investoren einmal mehr. Bereits zum Wochenstart hatten Investoren Zins-, Inflations- und Rezessionsängste wieder ganz oben auf ihre Prioritätenliste gesetzt. Darüber hinaus bleiben die steigenden Covid-Infektionen in China sowie die Ungewissheit über die zukünftige Gasversorgung für Europa belastende Themen. "Die Anleger halten sich mit Käufen zurück und gehen davon aus, noch niedriger einsteigen zu können", heisst es in einem aktuellen Kommentar.

Für den weiteren Wochenverlauf sei zudem mit einer steigenden Volatilität zu rechnen, heisst es weiter. So werden zur Wochenmitte in den USA die jüngsten Konsumentenpreise veröffentlicht. In China stehen zum Wochenschluss die jüngsten BIP-Daten auf der Agenda und dazwischen beginnt in den USA mit namhaften Grossbanken die Berichtssaison. "Die Unternehmen werden von allen Seiten unter Druck gesetzt, sie werden etwa bei den Warenkosten oder den Löhnen unter Druck gesetzt", fasst ein Händler die Sorgen vor den anstehenden Zahlen zusammen. Er gehe von sinkenden Prognosen und damit "einer Menge Herabstufungen, einer Menge potenzieller Ausfälle" aus.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,64 Prozent auf 10'957,03 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,77 Prozent auf 1674,35 Punkte und der breite SPI um 0,65 Prozent auf 14'111,85 Punkte. Bis auf Swiss Re und Zurich geben alle SLI-Titel nach.

Die schwachen Vorgaben der US-Börse Nasdaq drücken im frühen Handel denn auch zunächst die hiesigen Notierungen weiter abwärts. AMS Osram, Logitech und auch VAT führen die Verliererliste mit Abgaben von jeweils mehr als 2 Prozent an.

Deutliche Abgaben verbuchen auch Lonza (-2,1%). Die Papiere des Lifescience-Konzerns hatten in der Vorwoche noch die deutlichsten Gewinne verzeichnet.

Es ist aber vor allem in den hinteren Reihen der Pharmazulieferer Polypeptide (-20,1%), der für Aufsehen sorgt. Das Unternehmen hat eine Gewinnwarnung ausgegeben. Die Aktien des Konkurrenten Bachem werden mit -10,4 Prozent in Sippenhaft genommen. Zur Rose verlieren zudem 7,5 Prozent nach einer Abstufung durch die Deutsche Bank.

hr/tv