Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Montag etwas schwächer. Dabei halten sich die Kursausschläge und Aktivitäten laut Händlern sehr in Grenzen. Der Markt habe am vergangenen Freitag mit einem kräftigen Kursplus eine Einigung im Streit um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze zu einem grossen Teil in die Kurse eingepreist. Doch nun schienen die Verhandlungen etwas ins Stocken geraten zu sein, daher agierten die Anleger zurückhaltender. Ausserdem dürften sich die positiven Kurseffekte auch im Falle einer Einigung zwischen den Demokraten und Republikanern in Grenzen halten, meinte ein Analyst.

An diesem Montag wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, erneut zu einem Spitzengespräch treffen - allerdings erst deutlich nach dem Börsenschluss in Europa. Die Zeit drängt: Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der USA, falls es keine Einigung auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze gibt. Bei einem solchen Zahlungsausfall drohen Turbulenzen an den Finanzmärkten und es könnte auch zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommen, wird am Markt befürchtet. Weitere Impulse für den Markt werden deweil am Mittwochabend von der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank und von den Ausgaben zum privaten Konsum in den USA am Freitag erwartet. Unternehmensseitig ist es dagegen ruhig. Die Berichtssaison zum ersten Quartal ist praktisch abgeschlossen.

Der SMI notiert um 11.12 Uhr um 0,14 Prozent tiefer auf 11'555,41 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,17 Prozent auf 1800,95 und der breite SPI um 0,16 Prozent auf 15'230,67 Zähler. Im SLI stehen sich 15 Verlierer und 15 Gewinner gegenüber.

Weit oben auf der Kurstafel stehen Richemont (+1,0%). Der Luxusgüterhersteller hat heute Montag sein Aktienrückkaufprogramm über maximal 10 Millionen A-Aktien gestartet. Das Programm dauert maximal drei Jahre. Die Aktien von Rivale Swatch (+0,8%) ziehen ebenfalls an.

Die Aktien von Julius Bär (+1,2% auf 63,58 Fr.) sind am Tag vor der Veröffentlichung des Tradingupdates ebenfalls gefragt. Der Vermögensverwalter gilt am Markt als Profiteur der heftigen Turbulenzen rund um die Credit Suisse. Zudem hat Morgan Stanley das Kursziel auf 69 von 67 Franken erhöht. Die Aktien von CS (+0,7%) und UBS (+0,4) sowie der Partners Group (+0,6%) sind ebenfalls fester, folgen aber mit einem gewissen Abstand. Die Anteile der grossen Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich steigen alle um 0,2 Prozent.

Gesucht sind auch Novartis (+0,8%). Die Pharmatitel stützen den SMI damit ein wenig nach unten ab. Allerdings wird der positive Kursbeitrag von den Verlusten der Papiere von Roche (-0,7%) und von Nestlé (-0,4%) kompensiert.

Auf der anderen Seite stehen Geberit (-1,6%), Givaudan (-1,3%), VAT (-1,4%), Lonza (-1,3%) und ABB (-0,8%) etwas unter Druck. Diese Wert waren am Freitag auch kräftig gestiegen. Auch Sonova (-0,4%) konsolidierten die jüngste Entwicklung, heisst es.

Auf den hinteren Rängen fallen Valiant (-3,6% oder 3,80 Fr.) auf, wobei die Aktie heute ex Dividende von 5 Franken gehandelt wird.

Bei GAM (+1,3%) setzt sich der volatile Kursverlauf fort. Der vor der Übernahme durch die britische Liontrust stehende Asset Manager hat am Freitagabend eine Offerte des Unternehmers Marco Garzetti zurückgewiesen. Das Angebot bewerte GAM erheblich zu tief, hiess es.

Mobile Zone verlieren 4,2 Prozent. Die ZKB hat ihre Empfehlung auf "Marktgewichen von "Übergewichten" herabgestuft.

Grössere Abschläge verbuchen einige Pennystocks wie Addex, Relief Therapeutics, Evolva und Kinarus mit Verluste zwischen 5 und 8 Prozent. Dagegen springen Wisekey, Airesis und Asmallwolrd um bis zu 20 Prozent nach oben.

pre/uh