Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geht es am Donnerstag wieder nach oben, wenn auch nur leicht. Das Geschäft läuft laut Händlern bei moderaten Umsätzen in ruhigen Bahnen. Die Stimmung sei Dank des Bekenntnisses der US-Notenbank zu einer weiterhin ultralockeren Geldpolitik, auch wenn sich die Wirtschaft rasch erholt, recht gut, heisst es.

Damit seien auch die Aussichten für die Wirtschaft positiv. Dank der Geldpolitik zusammen mit dem von US-Präsident Joe Biden angestossenen immensen Konjunkturpaket und den Plänen für eine grünere Wirtschaft könnte es zu einem Boom kommen. Die Zuversicht werde allerdings nach wie vor von den steigenden Coronafallzahlen etwas gedämmt, denn vor allem in Europa hielten sich die Impffortschritte in Grenzen, so ein Händler. Zudem dürfte auch ein Teil der Konjunkturhoffnungen in den aktuellen Kursen bereits enthalten sein.

Der SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,33 Prozent höher auf 11'164,57 Punkten. Der die 30 wichtigsten Aktien beinhaltende SLI, in dem die Gewichtung der einzelnen Titel gekappt ist, gewinnt 0,36 Prozent auf 1'816,32 und der breite SPI 0,350 Prozent auf 14'202,12 Zähler. Im SLI ziehen 20 Titel an, neun geben nach und Credit Suisse sind unverändert.

Zu den Gewinnern zählen vor allem zyklische Titel wie Logitech (+2,3%), Kühne+Nagel (+0,7%), Adecco (+0,9%), Schindler und Sika sowie SGS (je +0,7%).

In der Spitzengruppe sind zudem ABB (+0,8%). Der Elektrotechnikkonzern startet das bereits früher angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 4,3 Milliarden Dollar am (morgigen) 9. April. Der Konzern zählt zudem zu den Profiteuren der Infrastrukturerneuerung in den USA.

Aber auch Aktien aus dem Gesundheitsbereich reihen sich oben in der Kurstafel ein. Gefragt sind die Medizintechniker Straumann (+1,9%), Alcon (+0,6%) und Sonova (+0,5%) sowie der Pharmazulieferer Lonza (+1,1%) und der Pharmariese Roche (+0,5%), der am Neurologenkongress in den USA unter anderem Daten zu Evrysdi bei der Behandlung der erblichen Muskelerkrankung Spinale Muskelatrophie (SMA) und zum MS-Mittel Ocrevus veröffentlichen will.

Richemont gewinnen 0,9 Prozent auf 94,18 Franken. Citigroup empfiehlt die Aktien des Luxusgüterherstellers mit einem auf 107 von 100 Franken erhöhten Kursziel zum Kauf. Zusätzliche Unterstützung komme von der Pariser Börse, wo die Aktien des Sektors stark gesucht würden, sagt ein Händler.

Die Anteile von Nestlé (+0,6%), dem schwersten SMI-Titel, tragen ebenfalls zum Anstieg des SMI bei. Novartis (+0,01%) sind dagegen praktisch unverändert.

Während die Aktien des Vermögensverwalters Partners Group (+1,2%) weit oben bei den Gewinnern stehen, tendieren Finanzwerte insgesamt schwächer. So geben die Aktien der Grossbank UBS (-0,5%) nach. Auch Julius Bär (-0,5%) und die Versicherer Swiss Re (-0,1%) und Swiss Life (-0,7%) sind tiefer bewertet. Der Grossbanktitel Credit Suisse kann sich dagegen auf dem Niveau vom Vortag behaupten.

Unter Abgaben leiden Zurich (-1,1%). Der Versicherer ist laut Medienberichten in Grossbritannien in einen Immobilienskandal verwickelt, der dem Versicherer milliardenhohe Schadenersatzzahlungen bescheren könnte.

Bei den Aktien aus der zweiten Reihe fallen U-blox (+1,6%) positiv auf. Der Chiphersteller will eine Anleihe über 60 Millionen Franken aus seinen Barmitteln tilgen. Danach betrage der Cash-Bestand des Unternehmens noch rund 40 Millionen Franken. U-blox verfüge zudem über beträchtliche Kreditlinien bei Banken für zusätzliche Flexibilität.

Zu den Gewinnern zählen zudem Aktien aus der Logistikbranche wie Kardex (+2,9%) und Interroll (+1,0%), die abgesehen vom anhaltenden Boom des Online-Handels auch von einer Erholung der Wirtschaft profitieren dürften.

Gewinnmitnahmen belasten Wisekey (-4,6%). Der Titel hatte jüngst kräftig zugelegt, nachdem die IT-Firma mehrere Anwendungen im NFT-Bereich angekündigt hatte.

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