Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte sich am Donnerstag die eindrückliche Erholung des Vortages zumindest in der Eröffnungsphase fortsetzen. Darauf deuten jedenfalls die vorbörslichen Notierungen hin. Gestützt von Hoffnungen auf eine diplomatische Annäherung zwischen der Ukraine und Russland sowie eines markanten Rückgangs der Ölpreise hat der Leitindex SMI am Vortag mit einem Plus von beinahe 4 Prozent (436 Punkte) einen selten starken Börsentag hingelegt. Börsianer gehen indes davon aus, dass die extrem hohe Volatilität vorläufig anhalten wird und dass es somit auch rasch wieder abwärts gehen könnte.

Nebst der Entwicklung in der Ukraine stehen am Berichtstag die Sitzung der Europäischen Zentralbang (EZB) sowie der Gipfel der EU-Staaten zum weiteren Kurs gegenüber Russland im Fokus. Die EZB-Sitzung wird ebenfalls von den Geschehnissen in der Ukraine dominiert, denn deren Geldpolitik wird nun noch schwieriger. Vor der Invasion Russlands gingen viele Beobachter davon aus, dass die EZB auf ihrer Sitzung das Ende der Anleihekäufe für September beschliessen wird. Für den Dezember wurde bereits eine erste Zinserhöhung erwartet. Nun steht die Frage im Raum, ob die Notenbank an der bislang erwarteten Normalisierung der Geldpolitik festhalten wird.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.15 Uhr 0,36 Prozent höher indiziert bei 11'534,62 Punkten.

Die Blue Chips werden vorbörslich mehrheitlich 0,2 bis 0,4 Prozent höher gestellt. Ausnahmen davon sind Givaudan (+0,8%) und Novartis (+0,5%), wobei es aktuell lediglich News zu letzteren gibt. Der Pharmakonzern hat neue Daten zum Brustkrebs-Medikament Kisqali vorgelegt und in den USA eine Produktionsvereinbarung für die Herstellung einer Krebstherapie abgeschlossen.

Auch CS (+0,4%) bewegen sich in etwa mit dem Markt. Die Grossbank erachtet ihr Engagement in Russland mit Blick auf den Krieg in der Ukraine als überschaubar, wie sie anlässlich der Publikation des Geschäftsberichts mitteilte.

Die am Vortag nach Zahlen schwachen Geberit fallen derzeit mit einem Plus von 0,2 Prozent nicht weiter auf.

Im breiten Markt legen Baloise (+1,8%) nach Zahlen vorbörslich überdurchschnittlich zu.

cf/uh