Zürich (awp) - Zum Wochenschluss zeichnet sich für die Schweizer Börse ein zurückhaltender Auftakt ab. Damit würde der SMI seinen etwas zaghaften Lauf seit Wochenbeginn fortsetzen. Die Vorgaben sprechen laut Händlern ebenfalls nicht für die grossen Sprünge. In den USA setzt sich die Rekordjagd an der Wall Street fort. Dort übersprang der S&P 500 wenige Minuten vor Handelsschluss sogar erstmals die Hürde von 5000 Punkten, schloss am Ende aber knapp darunter. In Asien ist das Bild gemischt. Während der Nikkei einmal mehr ein frisches 34-Jahres-Hoch markierte, pausiert der Handel auf dem chinesischen Festland wegen des chinesischen Neujahrsfestes.

Einmal mehr sorgt die Bank of Japan für Gesprächsstoff. Berichten zufolge sagte der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, vor dem Unterhaus des Landes, dass die lockeren geldpolitischen Bedingungen auch dann bestehen bleiben werden, wenn die BOJ ihre Negativzinspolitik aufgibt. Erst am Vortag hatte sich sein Stellvertreter Shinichi Uchida ähnlich geäussert. Auf die Stimmung drücke auch der zuletzt wieder deutliche Anstieg der Renditen am US-Anleihenmarkt, was wiederum die starke Entwicklung der Wirtschaft in den USA widerspiegelt. Vor diesem Hintergrund sind rasche und schnelle Zinssenkungen in der grössten Volkswirtschaft der Welt ein Stück weit unwahrscheinlicher geworden.

Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr um 0,25 Prozent tiefer auf 11'110,10 Punkten. Alle 20 SMI-Werte bis auf Alcon werden tiefer gestellt. Auch auf Wochensicht zeichnet sich damit aktuell eine negative Bilanz von mehr als 1 Prozent ab.

Zu dem vorbörslichen Minus tragen vor allem die Abgaben von 1,1 Prozent beim Schwergewicht Nestlé bei. Händler verweisen auf die am Vorabend veröffentlichten Zahlen des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal, an dem Nestlé massgeblich beteiligt ist. Dieser ist durch eine Nachfrageschwäche in Nordasien überraschend deutlich ausgebremst worden.

Gegen den Trend fester präsentieren sich dagegen Alcon (+07%). Hier verweisen Händler auf eine Studie der Citigroup, in der das Kursziel zwar um einen auf 88 Franken gesenkt worden sein soll, gleichzeitig aber wurde demnach die Kaufempfehlung bekräftigt.

Die eigentliche Musik wird aber in der zweiten Reihe gespielt. So ziehen AMS Osram nach Zahlen gegen den Trend um 0,5 Prozent an. Der Sensorenhersteller hat zwar einen weiteren Umsatzrückgang erlitten, die eigenen und die Analystenerwartungen aber erfüllt.

Ems-Chemie dagegen (-1,6%) wird nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang 2023 tiefer erwartet. Es war insgesamt ein schwieriges Jahr und auch 2024 dürfte anspruchsvoll bleiben.

hr/tp