Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt zeichnet sich zur Wochenmitte ein weiterer Stabilisierungsversuch ab. Am Dienstag hatten die jüngsten Inflationsdaten aus der Eurozone die Investoren einmal mehr verschreckt und damit der Erholungstendenz der vorangegangenen Tage ein vorübergehendes Ende gesetzt. Die Vorgaben aus Übersee liefern nun allerdings kaum einen klaren Impuls. Die Wall Street hat am Dienstag letztlich im Minus geschlossen und in Asien präsentieren sich die Märkte zur Wochenmitte uneinheitlich.

"Es ist am besten abzuwarten, wie sich das nächste Quartal entwickelt", kommentiert ein Stratege. Ab Ende Juli dürften Investoren ein besseres Bild haben. Bis dahin sollten sie sich auf einen sehr unruhigen Markt einstellen, mit der Tendenz, weiter in einen Bärenmarkt zu fallen. Dieser erste Junitag markiert auch den Beginn des Fed-Programms zur Reduktion der Bilanz. In den USA steht zudem am Abend nach Börsenschluss das Beige Book auf der Agenda. "Der Mai ist endlich vorbei, aber Inflationssorgen, der Ukraine-Krieg und hohe Energiepreise begrüssen uns auch im neuen Monat", beschreibt eine Händlerin die Lage.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr 0,45 Prozent auf 11'663,22 Punkte. Dabei werden alle Titel höher gestellt. Die Spanne reicht von +0,3 Prozent bei SGS bis +0,9 Prozent für die Aktien der Zurich.

Händler verweisen auf die Monument Re, die sich mit Zurich über den Erwerb eines geschlossenen Portfolios des langfristigen Lebensversicherungsgeschäfts von Zurich geeinigt habe.

Auch die Aktien der beiden Grossbanken CS und UBS (beide +0,6%) ziehen vorbörslich an. Speziell die Aktien der CS hatten am Vortag deutlich unter Berichten über möglichen Kapitalbedarf gelitten.

Auch ABB (+0,9%) sind zunächst gesucht. Wie die "Finanz und Wirtschaft" berichtet, dürfte der IPO der Elektromobilitätssparte von ABB eher im zweiten Halbjahr als noch im zweiten Quartal stattfinden. Er gilt als einer der Höhepunkte des Schweizer Börsenjahrs 2022.

Das Nachrichtenaufkommen wird aber vor allem durch die hinteren Reihen beherrscht. Allen voran gewinnen Zur Rose 4,4 Prozent, nachdem nun der Fahrplan für das E-Rezept in Deutschland genauere Konturen annimmt.

Die Konsumkreditbank Cembra (+2,2%) wiederum hat eine Partnerschaft mit Zurich Schweiz abgeschlossen.

Beim Schliesstechnik-Konzern Dormakaba (+1,6%) und dem Zughersteller Stadler Rail (+1,6%) sorgen Nachrichten zu Aufträgen für vorbörsliche Gewinne.

hr/rw