Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte den Handel am Freitag mit rückläufigen Kursen eröffnen. Die Finanzmärkte bleiben von Nachrichten und Spekulationen rund um das Thema Welthandel getrieben. Am Donnerstagabend ist das Geschäft an der Wall Street von wachsenden Sorgen um eine Eskalation in der Auseinandersetzung zwischen den USA und China ins Trudeln geraten.

Berichten zufolge könnte bereits in der kommenden Woche im Handelsstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt die nächste Eskalationsstufe gezündet werden. US-Präsident Donald Trump wolle Anfang September gegen China weitere Strafzölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar verhängen. "Das hat die Märkte über Nacht durcheinander gewirbelt", so ein Händler.

Um 8.15 Uhr steht der SMI im vorbörslichen Handel von Julius Bär 0,28 Prozent tiefer bei 9'017,03 Punkten. Dabei büsste das Gros der Blue Chips zwischen 0,2 und 0,3 Prozent ein.

Deutlicher geben im vorbörslichen Geschäft Swatch Group (-1,4%) nach. Die UBS hat die Aktien des Uhrenkonzerns auf "Neutral" von "Buy" gesenkt und das Kursziel kräftig reduziert. Die Ergebnisverbesserungen des laufenden Jahres seien im Kurs eingepreist und nun die Marktrisiken seien gestiegen, begründet die Analystin den Schritt. Zudem sei China der wichtige Absatzmarkt der Branche, erklärten Händler.

Branchennachbar Richemont (-0,3%) dürfte sich etwas besser entwickeln. Die Genfer könnten heute Abend in den Stoxx50 aufgenommen werden, die Papiere stehen dafür in der Pole Position.

Nebst Swatch verlieren etwa auch noch LafargeHolcim (-1,3%) oder ABB (-0,6%) überdurchschnittlich an Wert, was möglicherweise auf China-Sorgen und die Turbulenzen bei Währungen aus Schwellenländern zurückzuführen ist. Die defensiven Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche büssen je 0,2 Prozent ein.

Im Fokus stehen bei den Blue Chips Sonova, die vorbörslich mit 1,3 Prozent avancieren. Der Hörgerätekonzern hat ein bis zu 1,5 Milliarden-schweres Aktienrückkaufprogramm lanciert.

News gibt es vor allem aber aus dem breiten Markt: Dort haben mit dem Pflaster- und Wundverbandhersteller IVF Hartmann, dem Finanzbroker Compagnie Financiere Tradition, der Privatbank Edmond de Rothschild und den Immobilienfirmen Zug Estates sowie Plazza eine Reihe kleinerer Unternehmen Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt.

Valiant (Aktie: -0,3%) hat derweil an der Führungsspitze einen Nachfolger für Markus Gygax gefunden. Sein heutiger Stellvertreter und Finanzchef Ewald Burgener soll den Chefposten ab Mai 2019 übernehmen.

mk/ra