Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt wie auch weltweit warten Anleger gespannt auf die Veröffentlichung der US-Inflationsdaten. Solange herrscht eine Mischung aus Hoffnung und vornehmer Zurückhaltung, ordnen Marktteilnehmer die Stimmungslage ein. Von der Inflationsentwicklung hängt ab, ob und wann die US-Notenbank Fed ihre Zinswende starten kann.

"Im Augenblick wird mit einem Rückgang der Kerninflationsrate gerechnet - und wehe wenn nicht", kommentierte ein Händler. Dann könne es an den Handelsplätzen ganz schön unruhig und die erste erhoffte Zinssenkung im September ganz schnell auf Eis gelegt werden. Die grösste Sorge der Anleger sei, dass die in den Kursen weitgehend eingepreiste Zinswende in diesem Jahr ganz ins Wasser fallen könnte.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,21 Prozent auf 11'808,62 Punkte und markierte zwischenzeitlich bei rund 11'833 Punkten sogar den höchsten Stand seit zwei Jahren. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 0,23 Prozent auf 1927,15 Zähler und der breit gefasste SPI um 0,17 Prozent auf 15'765,75 Punkte. Im SLI legen 19 Werte zu und 11 geben nach.

An der SLI-Spitze zeigen Lonza (+2,5%) eine Gegenbewegung nach den Verlusten des Vortages. Derweil bauen Sonova (+1,8%) ihre Gewinne auch dank positiver Analystenkommentare weiter aus.

Der Pharmakonzern Roche (GS +1,0%) hat von der US-Behörde FDA die Zulassung für eine Lösung erhalten, mit der eine Selbstdiagnose des humanen Papillomavirus (HPV) möglich ist. Die beiden anderen Schwergewichte Novartis (-0,2%) und Nestlé (-0,5%) geben derweil leicht nach.

Hingegen verlieren Swatch als schwächster Wert 1,8 Prozent. Der britische Luxuskonzern Burberry hatte am Morgen Zahlen vorgelegt. Händler stören sich am Ausblick - dieser zeige schwierige Bedingungen. Richemont (-1,1%), die selbst am Freitag Zahlen vorlegen, halten sich etwas besser.

Für VAT (+2,0%) erhöhte die Ratingagentur Moody's das Kreditrating. Logitech (+0,1%) zeigen sich indes wenig von der vorgeschlagenen Dividendenerhöhung um 10 Rappen beeindruckt.

In der zweiten Reihe stechen SoftwareOne (+6,8%) nach Quartalszahlen positiv hervor. Neben den Zahlen hat der neue Verwaltungsrat einen Ausschuss gebildet, der sich mit den Vorschlägen mehrerer Parteien für einen Rückzug von der Börse befasst.

Hochdorf sind derzeit bis auf weiteres vom Handel ausgesetzt - seit 10 Uhr läuft die Generalversammlung bei der Milchverarbeiterin. Dabei entscheidet sich, ob der neue Aktionär Newlat sich mit seinen Plänen zum Austausch des Verwaltungsrats gegen den Widerstand der Innerschweizer Milchbauern durchsetzen kann. Für weitere Zukunftsfragen wurde eine ausserordentliche GV in Aussicht gestellt.

Derweil werden einige Schweizer Werte aus dem MSCI Small Cap Index gestrichen, was sich teilweise auch auf die Kursentwicklung auswirkt. So verlieren beispielsweise Coltene 3,0 Prozent, Gurit geben um 3,2 Prozent nach, V-Zug um 1,4 Prozent und die SGKB-Aktien fallen um 1,2 Prozent.

dm/rw