Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt könnte am Mittwoch zumindest in der Eröffnungsphase erneut nachgeben. Zumindest deuten die vorbörslich negativen Kurse auf eine Fortsetzung des mittlerweile viertägigen Abwärtskurses hin. Im Vorfeld des für heute nach Börsenschluss in Europa angesagten Zinsentscheids der US-Notenbank herrsche eine gewisse Nervosität, heisst es in Marktkreisen.

Die "Woche der Notenbanken" findet also am Abend mit der Publikation des Fed in den USA ihre Fortsetzung, der wohl meistbeachtete Event der Woche. Eine Senkung der Leitzinsen wird zwar praktisch von niemandem erwartet. Die Frage bleibt aber offen, ob die Erwartungen für die erste Zinssenkung, welche derzeit nur noch knapp mehrheitlich für die Sitzung vom Juni erwartet wird, zeitlich noch einmal nach hinten verschoben werden muss. Dies könnte an den Börsen für weitere Verunsicherung sorgen, sagt ein Marktteilnehmer.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI steht um 08.15 Uhr 0,29 Prozent tiefer bei 11'543,73 Punkten. Vom Jahreshoch von vergangener Woche bei knapp 11'800 Punkten hätte sich der Leitindex damit mittlerweile um über 250 Punkte abgeschwächt.

Vorbörslich gehört die Bühne Idorsia aus dem breiten Markt, welche um knapp 25 Prozent höher indiziert werden. Das Biotechunternehmen hat von der US-Zulassungsbehörde FDA grünes Licht für seinen Blutdrucksenker Aprocitentan erhalten, was in Marktkreisen als wichtiger Entscheid gewertet wird. Unter dem Namen Tryvio ist das Mittel nun für die Behandlung von Bluthochdruck in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten genehmigt.

Gegen den allgemein schwächeren Trend stehen auch Lonza (+1,3%) und Roche (+0,6%) fester. Der Pharmazulieferer Lonza übernimmt ein Werk der Roche-Tochter Genentech in den USA und gibt dafür inklusive des Kaufpreises sowie weiterer geplanter Investitionen rund 1,7 Milliarden US-Dollar aus. Im Rahmen der Übernahme erhöht Lonza auch die mittelfristige Guidance für das Umsatzwachstum.

Bei den übrigen Blue Chips fallen Richemont (-4,2%) und Swatch (-3,2%) mit stärkeren Abgaben auf. Die Titel litten unter einer Umsatzwarnung des Konkurrenten Kering im Zusammenhang mit der schwachen Entwicklung von Gucci im ersten Quartal, heisst es in Börsenkreisen.

Nach Zahlen werden auch die Aktien von Cosmo (+2,8%) höher gestellt, DocMorris (+0,8%) erhalten von einer markanten Kursziel durch HSBC verbunden mit einer Bekräftigung der Einstufung "Buy" etwas Rückenwind.

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