Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse wird zum Wochenstart wenig verändert erwartet. Händler hoffen auf eine Stabilisierung. Allerdings sei fraglich, ob der Abwärtstrend angesichts der negativen Vorgaben aus den USA und Japan gestoppt sei. Nach wie vor schwebten der zu eskalieren drohende Nahostkrieg, die anziehenden Energiepreise und die hohen Zinsen belastend über den Märkten. Zudem dürften sich die Anleger vor der Zinssitzung der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch vorsichtig verhalten.

Die Marktteilnehmer sollten sich auf ein "higher for longer"-Szenario des Fed einstellen, also auf ein anhaltend hohes Zinsniveau, heisst es am Markt weiter. Die meisten Beobachter gehen nicht von einer Leitzinsänderung aus. Zudem gilt aktuell am Markt auch eine Zinsanhebung im Dezember als eher unwahrscheinlich. Neben dem Fed werden auch die Bank of Japan (Mittwoch) und die Bank of England (Donnerstag) ihre Zinsentscheidungen veröffentlichen. Die Europäische Zentralbank hatte nach einer Reihe von Zinserhöhungen in der Vorwoche die Zinsen unverändert belassen. Zudem geht die Berichtsaison in eine weitere Runde. Bisher hätten die Firmenabschlüsse ein eher durchzogenes Bild gezeigt, heisst es von Händlern. Hierzulande haben am Berichtstag Clariant und Medmix Zahlen vorgelegt.

Der von Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI wird gegen 08.15 Uhr um 0,18 Prozent höher auf 10'342,42 Punkte gestellt. Damit befindet sich der Leitindex nur wenig über dem am vergangenen Montag markierten Jahrestief von 10'251 Punkten.

19 der 20 SMI-Werte werden vorbörslich um bis zu 0,14 Prozent fester gestellt. Das grösste vorbörsliche Plus ergibt sich bei Novartis (+0,6%). Der Pharmakonzern kann einen weiteren Forschungserfolg verbuchen. In der noch laufenden zulassungsrelevanten Studie ALIGN (NCT04573478) hat der Wirkstoff Atrasentan Wirkung bei Patienten mit der Nierenerkrankung IgA-Nephropathie (IgAN) gezeigt.

Im breiteren Marktumfeld fallen Clariant (+1,9%) positiv auf. Der Chemiekonzern hat wie erwartet im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um gut einen Fünftel verbucht. Auch der Betriebsgewinn (EBITDA) ging deutlich (-28%) zurück und die Marge sank um 1,4 Prozentpunkte auf 15,4 Prozent. Positiv vermerkt wird jedoch, dass das das Unternehmen seine Prognosen für 2023 bestätigt hat.

AMS Osram (+1,5%) profitierten von den Finanzierungsplänen in Asien. Der Chiphersteller will die in Malaysia geplante Fabrik verkaufen und gleichzeitig rückanmieten. Das bringt ihm rund 400 Millionen Euro ein. Zudem hat AMS Osram eine stillgelegten Produktionsanlage in Asien für einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verkauft.

Die einzige Aktie, für die vorbörslich ein tieferer Kurs gestellt wird, ist Idorsia (-0,1%). Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 1,00 von 5,50 Franken reduziert. Das Rating lautet "Sell".

pre/tv