Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Donnerstag wenig verändert erwartet. Die Vorgaben aus den USA und Teilen Fernosts seien verhalten und dürften die Anleger kaum zu neuen Engagements anregen, heisst es am Markt. Zudem könnten am Berichtstag die britischen Thronfeierlichkeiten den Handel auf dem Kontinent etwas dämpfen, denn die Börse in London bleibt heute und morgen geschlossen. Und damit fehlten auch wichtige Impulsgeber.

Am Vortag hatten starke Stimmungsdaten aus der US-Industrie die Zinssorgen weiter angefacht. Dies konnten durch das Beige Book, den Konjunkturbericht der US-Notenbank, zwar wieder etwas geglättet werden. Demnach ist die US-Wirtschaft zwar weiter gewachsen, hat aber etwas an Fahrt verloren. Mit Spannung würden nun die Daten vom US-Arbeitsmarkt erwartet. Am Nachmittag stehen die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP auf dem Programm, die einen Hinweis auf die Entwicklung des am Freitag anstehenden Berichts des US-Arbeitsministeriums geben könnten. Die Experten der Credit Suisse beschreiben die Marktstimmung als fragil. Zudem hielten die Probleme Inflationssorgen, der Ukraine-Krieg und hohe Energiepreise weiter an und dies dürfte noch einige Zeit so bleiben, heisst weiter es am Markt. Zudem schüre die hohe Inflation zunehmend Konjunktursorgen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 8.15 Uhr 0,20 Prozent auf 11'515,58 Punkte. Dabei werden alle Titel leicht höher gestellt.

Den stärksten Aufschlag bei den SMI-Werten verbucht Roche (+0,5%). Der Pharmakonzern erweitert sein Onkologie-Portfolio über ein Lizenzabkommen mit dem US-Unternehmen Repare Therapeutics. Im Rahmen der Vereinbarung wird Roche die Entwicklung des Kandidaten Camonsertib übernehmen.

Dahinter folgen die Grossbank UBS, der Elektrokonzern ABB und der Zementriese Holcim mit Gewinnen von je 0,2 Prozent.

Die Aktien des SLI-mitglieds Temenos gewinnen 1,2 Prozent. Das Softwarehaus hat von der vietnamesischen Bank Vietnam Maritime Commercial Joint Stock Bank (MSB) den Auftrag erhalten, das Kernbankensystem zu modernisieren.

Auf den hinteren Reihen fallen Swissquote (-1,9%) negativ auf. Die Regulierungsstelle der Schweizer Börse SIX (SER) hat eine Untersuchung gegen die Onlinebank eröffnet. Diese habe möglicherweise die Vorschriften zur Ad hoc-Publizität verletzt. Swissquote teilte dazu mit, die Untersuchung betreffe den Versand der Medienmittelung der Halbjahreszahlen 2021.

Etwas höher sind dagegen Oerlikon (+0,7%). Der Industriekonzern hat sein Geschäft in Russland an lokale Betreiber verkauft.

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