Zürich (awp) - Der Wochenauftakt am Schweizer Aktienmarkt dürfte zunächst von Zurückhaltung geprägt sein. Darauf deuten die etwas tieferen vorbörslichen Indikationen hin. Damit würde der SMI nach seinem Plus von etwa 2 Prozent in der Vorwoche eine Verschnaufpause einlegen. Die Vorgaben aus Übersee geben keine klaren Impulse, heisst es im Handel. So hat sich die Wall Street am Freitag mit leichten Abgaben in ein langes Wochenende verabschiedet. In Asien wiederum sind etwa die Börsen Chinas erstmals nach einer Woche Neujahrsferien wieder geöffnet.

Von dort gab es denn auch einige vielversprechende Nachrichten: So sind die Tourismuseinnahmen während des Neujahrsfestes stark gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Generell bleibe die Stimmung an den Märkten freundlich, wenngleich Investoren ihre Erwartungen an Zinssenkungen stark zurückgeschraubt haben. Im weiteren Wochenverlauf stehen zahlreiche Redner des Fed auf der Agenda, die für Bewegung sorgen könnten. Zudem dürften die Quartalszahlen des US-Techkonzerns Nvidia Signalwirkung für den Gesamtmarkt haben.

Der von der Bank Julius Bär berechnete vorbörsliche SMI notiert gegen 08.10 Uhr um 0,09 Prozent tiefer auf 11'300,04 Punkten. Alle SMI-Werte werden um 0,1 Prozent tiefer gestellt.

Nachrichten gibt es unter anderem vom Industriekonzern ABB (-0,1%). Dieser soll laut Medienberichten vom Sonntag im Korruptionsfall um den Kraftwerksbau im südafrikanischen Kusile deutsche Ermittler in die Irre geführt haben. Demnach soll ABB den Behörden Dokumente vorenthalten und Falschinformationen gegeben haben. ABB sagte, man nehme die Vorwürfe "sehr ernst".

Derweil hat der Pharmakonzern Novartis (-0,1%) eine "strategische Überprüfung" einer Beteiligung in Indien gestartet. Es handelt sich dabei um die Novartis India Limited, die an der Börse Bombay kotiert ist und an der Novartis einen Anteil von 70,68 Prozent hält. Die Überprüfung werde auch eine Bewertung dieser Beteiligung beinhalten, hiess es in einer Mitteilung von Novartis Indien vom Freitag.

In der zweiten Reihe dürfte die Aktie des Bankensoftwarekonzerns Temenos (-0,1%) ein Thema bleiben. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers hat sich den Forderungen von Hindenburg Research angeschlossen, den aktuellen Interims-Chef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung zu entlassen. Unter seiner Leitung habe sich ein Klima für kurzfristige Gewinne über längerfristigem Erfolg durchgesetzt, heisst es in einem Brief von Petrus Advisers an den Temenos-VR-Präsidenten Thibault de Tersant, der AWP vorliegt.

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