Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienmarkt steht am Montag gegen Mittag klar im Plus. Das Tageshoch aus der ersten Handelsstunde vermag der Leitindex SMI allerdings nicht ganz zu halten. Nach dem verhaltenen Start ins neue Jahr und insbesondere der schwachen Vorwoche schlägt der SMI nun einen Erholungskurs ein. Der Optimismus unter den Investoren scheine zurückzukehren, meint ein Marktteilnehmer. Es verbreite sich die Meinung, dass die Konsolidierungsphase am Aktienmarkt überstanden sein sollte. Dies zeige sich auch an den Wette auf bald sinkende Zinsen.

Dieses Thema bleibt nebst den nun vermehrt eintreffenden Unternehmensabschlüssen das dominierende. So rückt in der laufenden Woche die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank EZB in den Vordergrund. Ein Zinsschritt wird von der Mehrheit der Ökonomen nicht erwartet, wohl aber interessieren die nach vorne gerichteten Aussagen der Zentralbanker. Für die Zürcher Kantonalbank haben die Leitzinssenkungen indes zuletzt einen Dämpfer erlitten, wie sie in einem Marktkommentar schreibt. Sie verweist dabei auf Vertreter der EZB und des Fed, welche letzte Woche den Hoffnungen der Investoren auf frühe und schnelle Leitzinssenkungen verstärkt entgegengetreten seien.

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr 0,74 Prozent höher bei 11'233,59 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI legt 0,91 Prozent auf 1776,99 Punkte zu und der breite SPI 0,75 Prozent auf 14'629,06 Punkte. Bis auf zwei legen alle Titel im SLI zu.

Lonza (+2,7%) stehen derzeit an der Tabellenspitze. Die Aktie hat sich in den ersten drei Handelswochen des neuen Jahres bereits etwas besser entwickelt als der Gesamtmarkt und rückt nun in die Spitzengruppe der Jahresrangliste vor. Allerdings haben die Aktien im Vorjahr gelitten, so dass für eine Gegenbewegung auch genügend Raum vorhanden sein sollte. Wie es diesbezüglich weitergeht, wird am kommenden Freitag mitentschieden, wenn das Unternehmen als einer der ersten Blue Chips über das vergangene Jahr und die Aussichten berichten wird.

Dahinter profitieren weitere zyklische Titel wie Kühne+Nagel (+2,1%) oder ABB (+2,3%) von der aufgehellten Börsenstimmung. ABB schlagen damit nach einer schwachen Vorwoche den Erholungskurs ein. Der Titel hatte insbesondere am Freitag unter Druck gestanden, nachdem bekannt geworden war, dass der US-Kongress die Aktivitäten von ABB in China im Hinblick auf mögliche Industriespionage untersucht.

Auch Sandoz (+1,3%) sind gesucht. Die Aktien haben am vergangenen Freitag noch zu den grössten Verlieren gezählt, zum Wochenstart hat sich das Bild aber wieder gedreht, dies dank eines als strategisch sinnvoll erachteten Zukaufs im US-Markt. Analysten äussern sich allesamt angetan von dem Zukauf im Augenbereich.

VAT (+2,0%) erhalten wie etwa auch Comet (+1,8%) oder Inficon (+3,2%) im breiten Markt von der starken Vorlage der Nasdaq vom Freitagabend Rückenwind.

Die Schwergewichte entwickeln sich uneinheitlich: Während die GS von Roche (+1,1%) den Gesamtmarkt gut stützen, hinken die im bisherigen Jahresverlauf sehr gut gelaufenen Novartis (+0,3%) am Berichtstag etwas hinterher. Nestlé (-0,3%) hingegen bleiben mit den aktuellen Abgaben auch auf Sicht seit Ende 2023 in der Verlustzone.

Am Tabellenende liegen Logitech (-0,4%) im Vorfeld der Zahlen zum dritten Quartal vom morgigen Dienstag. Sie sind am Montag die einzigen Verlierer neben Nestlé.

Im breiten Markt geben Belimo (-8,0%) nach Vorlage der Umsatzzahlen markant nach. Analysten hatten damit gerechnet, dass das Unternehmen seine Wachstumsziele leicht übertreffen würde. Wegen Wechselkurseffekten und den hohen Zinsen trat jedoch das Gegenteil ein.

Ebenfalls nach Umsatzangaben ziehen Autoneum (+2,3%) dagegen an. Meyer Burger (+13%) setzen ihren Erholungsversuch auf sehr tiefem Niveau fort.

cf/ra