Zürich (awp) - Die Aktien der niederländischen IGEA Pharma werden im November von der Schweizer Börse SIX dekotiert. Das Unternehmen steht kurz vor der Pleite.

Die Papiere waren bereits im Juni wegen "der ernsthaft in Frage stehenden Zahlungsfähigkeit" des Unternehmens vom Handel ausgesetzt worden. Per sofort bzw. bis zur Dekotierung wird der Handel aber nochmals aufgenommen.

Am 26. Juni habe die SIX Exchange Regulation (SER) die Dekotierung sämtlicher Namenaktien der IGEA beim Regulatory Board beantragt, am 3. Juli sei dieses dem Antrag gefolgt, teilte die SER am Donnerstag mit. Die Dekotierung erfolgt demnach per 6. November, letzter Handelstag ist der 3. November. Der Dekotierungsentscheid ist nicht rechtskräftig und kann entsprechend innert 20 Börsentagen an die Beschwerdeinstanz weitergezogen werden.

"Prekäre finanzielle Lage"

Die Entscheidung, die Aktien nach der Suspendierung nun komplett zu dekotieren, steht laut SER im Zusammenhang mit der finanziellen Lage des Unternehmens. "Gemäss den am 15. Mai 2023 veröffentlichten ungeprüften Kennzahlen ist die finanzielle Situation von IGEA als prekär zu bezeichnen", heisst es. Die Zahlungsfähigkeit sei ernsthaft in Frage gestellt und eine Verbesserung unwahrscheinlich.

IGEA habe es in den letzten zwei Jahren zudem versäumt, ihre Jahresabschlüsse fristgerecht vorzulegen und habe wiederholt Fristverlängerungen für die Einreichung und Veröffentlichung ihrer Jahresberichte beantragt. Am 3. Juli habe das Regulatory Board daher beschlossen, alle IGEA-Namenaktien mit einer Sperrfrist von drei Monaten zu dekotieren. Die genauen Zahlen für 2022 wurden gar erst diese Woche veröffentlicht.

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