FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten hält auch am Donnerstag an. Der DAX gewinnt 0,4 Prozent auf 15.810 Punkte und profitiert dabei von dem Plus von knapp 5 Prozent beim Schwergewicht Siemens. "Als Käufer kommen jetzt vor allem die in Frage, die die letzten Tage nicht- oder unterinvestiert verpasst haben und jetzt befürchten, bei der Weihnachtsrally nicht dabei zu sein", so Stratege Thomas Altmann von QC Partners. Seit Anfang des Monats habe der Leitindex um 1.000 Punkte zugelegt. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX in eine Konsolidierung übergehe. Der kleine Verfall am Terminmarkt am Freitag könnte eine solche Bewegung unterstützen.
Der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,2 Prozent auf 4.308 Punkte. Schwach notieren hier die Öl- und Gaswerte, deren Sub-Index 1,5 Prozent verliert. Die Anleihen treten am Mittag auf der Stelle, von dieser Seite kommen keine Impulse. Vielmehr hat die Berichtssaison ein paar Überraschungen parat.
Siemens durch die Bank besser
Laut der Deutschen Bank sind die Siemens-Viertquartalszahlen durchweg besser als erwartet ausgefallen. Positiv heben die Analysten besonders die Entwicklung des freien Cashflows hervor, der 40 Prozent über den Schätzungen liege. Dazu habe Siemens ein neues Aktienrückkaufprogramm über bis zu 6 Milliarden Euro gestartet und der Ausblick sei ermutigend. Siemens wartete außerdem mit einer Dividende auf, die über der Konsensschätzung liegt. Daneben plant Siemens einen Börsengang oder Verkauf der Großmotorentochter Innomotics, um sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.
Dagegen brechen Hellofresh um 22,2 Prozent ein. Der Kochboxenversender hat die Zielspanne für den bereinigten operativen Gewinn gesenkt und beim Umsatzziel das obere Ende der Zielspanne gekappt. Hintergrund sollen temporäre Belastungen im Segment Nordamerika im Schlussquartal sein. Die Analysten der DZ Bank weisen explizit darauf hin, dass Hellofresh die Jahresziele noch mit dem Bericht zum dritten Quartal Ende Oktober bestätigt habe, daher sorge die Prognosesenkung am Kapitalmarkt für größere Verunsicherung unter den Anlegern.
Um 4,2 Prozent geht es für Morphosys nach unten. Die Geschäftszahlen werden im Handel wie auch von Analysten als "non-event" bezeichnet. Im Blick stehe die Entwicklung der Pipeline. Morphosys hat im dritten Quartal den Umsatz verringert und den operativen Verlust vergrößert.
CTS Eventim geben 2 Prozent nach. Der Ticketing- und Veranstaltungsanbieter ist in den ersten neun Monaten beim Umsatz um 23 Prozent gewachsen. Das operative Ergebnis stieg zugleich noch stärker um 34 Prozent. Die Anfang Oktober angehobene Jahresprognose bestätigte das Unternehmen aber lediglich.
Eine Kursexplosion findet bei den Smallcaps, und hier bei EQS statt. Die US-Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo bietet 40 Euro je Aktie des Anbieters von Produkten für Investor Relations. EQS schießen um 52 Prozent nach oben auf 39,80 Euro.
Burberry zieht Luxusaktien nach unten
Burberry brechen um 10 Prozent ein. Der britische Luxusmodekonzern warnte vor den Auswirkungen einer anhaltenden Nachfrageschwäche auf seine Jahresziele. Sollte der derzeit zu beobachtende Trend anhalten und sich die Nachfrage nach Luxusgütern weltweit weiter abschwächen, sei es unwahrscheinlich, dass Burberry das für das Geschäftsjahr 2023/24 angestrebte Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erreichen werde. Nach den chinesischen Konsumenten würden nun auch US-Kunden zurückhaltender. Im Burberry-Sog geht es für LVMH, Kering oder Richemont um bis zu 2,3 Prozent abwärts.
Aegon liegen 3,4 Prozent fester im Markt. Der Versicherer sieht sich im Plan, den Ausblick zu erreichen. "Die Zahlen sind solide", kommentiert ein Marktteilnehmer.
Zurich Insurance verlieren dagegen 0,8 Prozent. Die Ziele für die Jahre 2023 bis 2025 bekräftigte der Versicherer, darunter eine angestrebte Eigenkapitalrendite von mehr als 20 Prozent. Die Citi-Analysten bemängeln, dass Details zur Verwendung des angehäuften Kapitals fehlen.
In Paris geht es für Vallourec um 4,6 Prozent nach oben. Der Stahlkonzern hat den Ausblick angehoben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.308,10 -0,2% -7,43 +13,6% Stoxx-50 3.912,55 -0,3% -12,14 +7,1% DAX 15.809,72 +0,4% 61,55 +13,6% MDAX 26.118,82 -1,3% -335,78 +4,0% TecDAX 3.097,52 -0,3% -10,44 +6,0% SDAX 13.157,29 -0,8% -111,14 +10,3% FTSE 7.454,24 -0,4% -32,67 +0,5% CAC 7.181,97 -0,4% -27,64 +10,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,61 -0,03 +0,04 US-Zehnjahresrendite 4,49 -0,03 +0,61 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:26 Mi, 17:16 % YTD EUR/USD 1,0849 +0,0% 1,0836 1,0863 +1,4% EUR/JPY 164,06 -0,0% 164,07 163,95 +16,9% EUR/CHF 0,9643 +0,1% 0,9630 0,9632 -2,6% EUR/GBP 0,8752 +0,2% 0,8748 0,8727 -1,1% USD/JPY 151,21 -0,0% 151,41 150,93 +15,3% GBP/USD 1,2396 -0,2% 1,2385 1,2448 +2,5% USD/CNH (Offshore) 7,2547 -0,0% 7,2623 7,2552 +4,7% Bitcoin BTC/USD 37.396,30 -0,9% 37.515,72 36.339,10 +125,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,40 76,66 -0,3% -0,26 -1,2% Brent/ICE 81,05 81,18 -0,2% -0,13 -0,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 47,17 46,51 +1,4% +0,66 -48,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.965,23 1.959,31 +0,3% +5,92 +7,8% Silber (Spot) 23,68 23,53 +0,7% +0,16 -1,2% Platin (Spot) 903,25 900,00 +0,4% +3,25 -15,4% Kupfer-Future 3,73 3,72 +0,3% +0,01 -2,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 16, 2023 07:01 ET (12:01 GMT)
