FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem freundlichen Start in die Woche haben zügig Gewinnmitnahmen eingesetzt. Nach einem Jahreshoch bei 15.903 im frühen Handel notiert der DAX am Montagnachmittag 0,1 Prozent leichter bei 15.791 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 4.372 Punkte. Ein Blick auf die Sektoren zeigt, dass die Unternehmen aus der Finanzbranche sowie der Technologiesektor deutlicher abgeben. Die Anleihen werden leicht im Minus gehandelt, die Renditen steigen im Gegenzug an. Gold kommt im Tagesverlauf etwas zurück und notiert bei 1.992 Dollar je Unze.

Als einer der wichtigsten Termine der Woche gelten die chinesischen BIP-Daten am Dienstag. Von ihnen erwartet man sich Aufschluss über die Wiederbelebung der Volkswirtschaft nach Aufhebung der Corona-Einschränkungen. Die wieder hochgekochten Zinssorgen werden bislang von den ersten positiven Indikationen der gerade beginnenden Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks aufgewogen.


   Übernahmetätigkeit nimmt zu - Merger Monday 

Für gute Laune am Markt sorgt die steigende Zahl von Übernahmen. "Merger Monday" macht seinem Namen einmal mehr alle Ehre und zeigt, dass die aktuellen Bewertungen an der Börse noch interessante Opportunitäten bieten. So bietet Japans Computerspielemacher Sega rund 706 Millionen Euro für die finnische Rovio Entertainment. Deren Aktien springen um knapp 18 Prozent nach oben.

Auch für die Aktie des finnischen Sanitär- und Heizsystemanbieters Uponor geht es zum Start in die Woche nach oben. Damit wird dem Gebot des belgischen Rohr- und Armaturenherstellers Aliaxis eine hohe Wahrscheinlichkeit eingeräumt, erfolgreich zu sein. Das Gebot liegt bei 25 Euro je Aktie, der Wert legt um knapp 42 Prozent auf 24,50 Euro zu. Derzeit halten die Belgier bereits 5 Prozent der Aktien, die Hürde der Mindestannahmeschwelle liegt bei mehr als 60 Prozent.

Network International machen an der Londoner Börse einen Kurssprung von knapp 20 Prozent auf 363 Pence. Die Aktie reagiert damit auf ein vorläufiges Übernahmegebot von Capital Partners und Francisco Partners Funds für den Zahlungsabwickler über 387 Pence je Anteilsschein. Ein offizielles Gebot liegt noch nicht vor und muss bis zum 11. Mai eingereicht werden.


   Traton auf der Überholspur 

Ähnlich wie der Wettbewerber Volvo und im Einklang mit den Erwartungen der Citigroup übertrifft Traton (+5,6%) zu Jahresbeginn 2023 die Erwartungen, wie die Analysten feststellen. Traton habe eine Konzernmarge von 8,4 Prozent gegenüber den Konsenswerten von 6,5 bis 6,8 Prozent erzielt. Der Auftragseingang sei 8 Prozent schwächer ausgefallen als erwartet, was sich jedoch durch die zeitliche Staffelung der Aufträge erkläre. Die Nachfrage bleibe solide. Um die Konsensschätzung von 6,5 Prozent EBIT-Marge für das Jahr zu erreichen, müsse Traton im Rest des Jahres eine Marge von 6 Prozent erzielen, was der Citigroup konservativ erscheint. Traton prüft nun eine Erhöhung der Jahresprognose. Daimler Truck legen 1,1 Prozent zu.

ASML verlieren an der Börse Amsterdam um 4,1 Prozent. Im Handel wird auf Medienberichte verwiesen, laut denen der weltgrößte Chipfertiger TSMC die 2023 geplanten Investitionen auf 28 bis 32 Milliarden Dollar zurückschrauben wolle, von aktuell 32 bis 36 Milliarden Dollar. Ein Grund sei eine überraschend träge Erholung der Halbleiterbranche.

Fraport hat am Morgen ihre Verkehrszahlen für März vorgelegt. Der Tourismus zog auch im Frühjahr kräftig an und trieb die Passagierzahl um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fraport-Aktien steigen um 1,2 Prozent. Auch andere Mitspieler der Luftfahrtbranche verbuchen Aufschläge, so die Hersteller Airbus um 1,3 Prozent und MTU um 1,8 Prozent.

Umstufungen von Analysten sorgen ebenfalls für größere Bewegungen. So hat Berenberg Teamviewer auf "Buy" nach "Hold" erhöht, die Aktien steigen 5,4 Prozent. Die Teamviewer-Aktie biete Raum für eine deutliche Neubewertung, sollten Anleger erkennen, dass sich die Fundamentaldaten des Unternehmens gewandelt hätten. Ein möglicher vorzeitiger Ausstieg aus dem Sponsoringvertrag mit Manchester United, der die Margen um einen niedrigen einstelligen Prozentpunkt erhöhen könnte, könnte neben den Quartalszahlen womöglich als Katalysator wirken.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.372,05        -0,4%        -18,70         +15,3% 
Stoxx-50                4.045,68        +0,0%          1,17         +10,8% 
DAX                    15.790,85        -0,1%        -16,65         +13,4% 
MDAX                   27.892,20        +0,4%        103,72         +11,1% 
TecDAX                  3.328,90        +0,4%         13,09         +14,0% 
SDAX                   13.608,51        +0,9%        115,78         +14,1% 
FTSE                    7.885,21        +0,2%         13,30          +5,6% 
CAC                     7.508,83        -0,1%        -10,78         +16,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,48                      +0,05          -0,09 
US-Zehnjahresrendite        3,56                      +0,04          -0,32 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mo, 7:53 Uhr  Fr, 17:07 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0926        -0,6%        1,0993         1,1002   +2,1% 
EUR/JPY                   146,76        -0,2%        147,26         146,94   +4,6% 
EUR/CHF                   0,9805        -0,3%        0,9821         0,9837   -0,9% 
EUR/GBP                   0,8832        -0,2%        0,8851         0,8846   -0,2% 
USD/JPY                   134,35        +0,4%        134,07         133,56   +2,5% 
GBP/USD                   1,2372        -0,4%        1,2419         1,2436   +2,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,8847        +0,2%        6,8754         6,8697   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.416,25        -3,3%     30.002,19      30.475,13  +77,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,04        82,52         -0,6%          -0,48   +2,0% 
Brent/ICE                  85,87        86,31         -0,5%          -0,44   +1,2% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  41,56        41,15         +1,0%          +0,41  -46,7% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.993,74     2.004,25         -0,5%         -10,51   +9,3% 
Silber (Spot)              25,19        25,35         -0,6%          -0,16   +5,1% 
Platin (Spot)           1.052,95     1.044,83         +0,8%          +8,13   -1,4% 
Kupfer-Future               4,09         4,11         -0,4%          -0,02   +7,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 17, 2023 10:11 ET (14:11 GMT)