FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem kleinen Rücksetzer am Freitag werden die europäischen Aktienmärkte zum Wochenstart gut behauptet erwartet. Damit dürfte die seit gut zwei Wochen anhaltende Seitwärtsbewegung auch am Rosenmontag fortbestehen. Der DAX wird am Morgen 0,4 Prozent höher bei 15.545 Punkten erwartet, der Euro-Stoxx-50 sollte ebenfalls in dieser Größenordnung zulegen. Dabei wird mit einem vergleichbar ruhigen Handel gerechnet, da die Wall Street auf Grund des "Presidents' Day" geschlossen bleibt. Die Agenda ist im weiteren Wochenverlauf prall gefüllt, so dass in den kommenden Tagen noch genügend Impulse zu verarbeiten sind. Auch die Berichtssaison gönnt den Jecken und Narren innerhalb der Finanzgemeinde einen ruhigen Tag.

Nach dem Rücksetzer im Bund-Future unter die Marke von 134 am Freitag startet dieser oberhalb von 135 in die Woche. Mit Blick auf die Renditen ist zu konstatieren, dass bei den Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren bei rund 2,50 Prozent eine gute Aufnahmebereitschaft von Seiten der Investoren besteht.

Als übergeordnete Themen begleiten die weiter zu hohe Inflation wie die Notenbankpolitik das Geschehen an den Börsen. Die Ökonomen der Bank of America und Goldman Sachs haben ihre Prognosen angepasst und erwarten nun für März, Mai und Juni weitere Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte durch die Fed. Damit würde der Leitzins in einer Spanne zwischen 5,25 und 5,5 Prozent liegen. Der Hintergrund für Aktien habe sich in den letzten Sitzungen eingetrübt, da steigende Großhandelspreise signalisierten, dass die Inflation in den USA weiterhin nur langsam zurückgehen könnte.


   Linde wechselt an die Wall Street 

Seit Wochen wird der Weggang von Linde an die Wall Street in den Handelsabteilungen debattiert, und wer die möglichen Nachfolger des Schwergewichtes werden. Hintergrund der Änderungen ist, dass der Industriegasekonzern Linde vier Jahre nach der Fusion mit dem US-Unternehmen Praxair seine Aktien nur noch in den USA notieren lassen wird. Die Aktien der Commerzbank ersetzen die Titel von Linde im DAX, die Änderungen treten mit Handelsbeginn am 27. Februar in Kraft. Dies hat auch Auswirkungen auf den M- sowie SDAX. Nachfolger der Commerzbank im MDAX sind Nordex, Nachfolger von Nordex im SDAX die Deutsche Beteiligungs AG. Aber auch bei den europäischen Indizes sorgt der Vorgang für einen Wechsel in der Top-Liga der größten gelisteten Unternehmen. Die Aktien des französischen Unternehmens Safran ersetzen die Titel im paneuropäischen Blue-Chip-Index Stoxx-50. Im Euro-Stoxx-50 wird Linde durch die italienische UniCredit ersetzt.


   Biontech will Krebsimpfungen an den Markt bringen 

Biontech hat einen wichtigen Schritt unternommen, um seine neuartigen Krebsimpfungen auf mRNA-Basis auf den Markt bringen zu können. In Großbritannien vereinbarte klinische Studien an tausenden Patienten sollen noch in diesem Jahr beginnen, es werden bereits die Impfstoffkandidaten, Krebsarten und Standorte dafür ausgewählt. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte dem Spiegel: "Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird." Die Technik sei weit vorangeschritten, so Sahin weiter: "So haben wir 2014 drei bis sechs Monate gebraucht, um einen individualisierten Krebsimpfstoff herzustellen, aktuell sind wir bei vier bis sechs Wochen. Unser Ziel ist es, deutlich unter vier Wochen zu kommen." Erste Indikationen sehen die Aktie 5 Prozent im Plus.

Als stark werden die Zahlen vom schweizerischen Industriekonzern Sulzer in einer ersten Einschätzung im Handel bezeichnet. Bei den konjunkturzyklischen Unternehmen laufe es europaweit besser als befürchtet. Bei Sulzer falle vor allem der Anstieg der Auftragseingänge im Gesamtjahr 2022 bei gleichzeitig leichter Margenausweitung auf. Die Bestellungen legen um 9,1 Prozent zu. Einziges Sandkorn im Getriebe seien anhaltende Lieferkettenprobleme, die ein höheres Umsatzplus verhinderten. Der Umsatz legt um 1,8 Prozent zu. In der Prognose für 2023 baut Sulzer aber auf Aufholeffekte und sieht ein Umsatzwachstum von 7 bis 9 Prozent und eine Profitabilität über 10 Prozent.


=== 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0691        -0,0%     1,0692         1,0663   -0,1% 
EUR/JPY           143,42        -0,1%     143,55         143,28   +2,2% 
EUR/CHF           0,9883        -0,0%     1,0813         0,9894   -0,2% 
EUR/GBP           0,8885        +0,0%     0,8883         0,8886   +0,4% 
USD/JPY           134,15        -0,1%     134,26         134,37   +2,3% 
GBP/USD           1,2032        -0,0%     1,2036         1,2000   -0,5% 
USD/CNH           6,8663        -0,2%     6,8788         6,8779   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        24.511,97        +0,1%  24.499,47      24.049,07  +47,7% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          76,97        76,34      +0,8%          +0,63   -4,3% 
Brent/ICE          83,74           83      +0,9%          +0,74   -2,3% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF           0,00        49,05    -100,0%         -49,05  -34,4% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.844,04     1.842,35      +0,1%          +1,69   +1,1% 
Silber (Spot)      21,78        21,73      +0,2%          +0,05   -9,2% 
Platin (Spot)     924,35       922,28      +0,2%          +2,08  -13,5% 
Kupfer-Future       4,12         4,11      +0,3%          +0,01   +8,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 20, 2023 02:03 ET (07:03 GMT)