Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen machen ihre Verluste am Nachmittag wett und notieren bei gut behauptetem Grundton uneinheitlich. Der DAX legt um knapp 0,1 Prozent auf 17.723 Punkte zu und steht auf Tageshoch, der Euro-Stoxx-50 gibt noch geringfügig um 0,2 Prozent nach. Gestützt wird die Stimmung vom nachgebenden Ölpreis und von den sinkenden Renditen. "Einen wirklichen Umkipper im DAX hat es ohnehin nicht gegeben", so ein Teilnehmer. Händler sprechen angesichts wichtiger Konjunkturdaten im weiteren Wochenverlauf, der Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell im US-Kongress sowie der EZB-Sitzung am Donnerstag aber auch von einem zurückhaltenden Geschäft. Gesucht sind defensive Titel wie die Versorger, verkauft werden Autoaktien.

Etwas enttäuscht reagiert der Markt auf das chinesische Wachstumsziel. China hat sich für das laufende Jahr ein gegenüber dem Vorjahr unverändertes Wirtschaftswachstumsziel von rund 5 Prozent gesetzt. Das könnte laut Händlern ein Grund für die Schwäche der Autotitel sein, die auch ein besseres Abschneiden der Leitindizes verhindern. Der Stoxx-Branchenindex verliert 0,4 Prozent. Einen weiteren Grund sehen Marktteilnehmer in schwachen Zahlen von Schaeffler. Diese fallen um 3,3 Prozent. Im DAX verlieren VW 1,5 Prozent, Porsche AG 0,7 Prozent, BMW 0,4 Prozent und Mercedes-Benz 0,1 Prozent.

Auf der Gewinnerseite erholen sich RWE um 3,1 Prozent. Wie RWE brechen auch Enel ihren Abwärtstrends und legen kräftig um 2,3 Prozent zu. Die Versorger gelten auch als Gewinner fallender Renditen.

Airbus gewinnen mit den anhaltenden Problemen von Boeing und einem Großauftrag von American Airlines 1,6 Prozent. Daneben erholen sich Fresenius um 2,8 Prozent und Henkel um 1,1 Prozent. Im MDAX können sich Fresenius Medical Care um 8,8 Prozent erholen. In Europa legen Thales nach ihren Geschäftszahlen um 8 Prozent zu.

In den USA ist "Super Tuesday", und damit der Höhepunkt der Vorwahlen in den USA. Es gilt an der Börse als ausgemacht, dass das Duell der Kandidaten erneut Joe Biden gegen Donald Trump heißen wird. Dabei scheint Trump momentan die Nase vorn zu haben. Volkswirte spitzen die Bleistifte und eruieren, was eine erneute Präsidentschaft Trumps für Auswirkungen auf Europa und den Rest der Welt haben dürfte.


   Qualität der Bayer-Zahlen überzeugt nicht 

Nach Vorlage von Geschäftszahlen und Ausblick von Bayer verliert die Aktie 5,8 Prozent. Bayer habe ein bereinigtes EBITDA von 3.023 Millionen Euro für das vierte Quartal 2023 gemeldet, ein Plus von 25 Prozent gegenüber der eigenen Erwartung, so Jefferies. Allerdings betrage das Plus nur 2 Prozent, wenn andere positive Effekte wie Bonusrückstellungen berücksichtigt würden. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 liege bei etwa 46 bis 48 Milliarden Euro Umsatz im Vergleich zu den Erwartungen von 47,3 Milliarden.

Nach Geschäftszahlen zum vierten Quartal gewinnen Ströer 4,8 Prozent. Umsatz und EBITDA hätten sich, wie vom Konsens erwartet, entwickelt, heißt es im Handel. Allenfalls das Ergebnis nach Steuern weise eine Abweichung auf. Der Ausblick wiederum lese sich aber leicht positiv. Ströer rechnet mit einer Konzern-Umsatzentwicklung, die deutlich über dem organischen Erlöswachstum des abgelaufenen Jahres (plus 7,5 Prozent) liegt.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.904,23        -0,2%         -8,69      +8,5% 
Stoxx-50                4.311,28        -0,1%         -4,68      +5,3% 
DAX                    17.722,67        +0,0%          6,50      +5,8% 
MDAX                   26.022,37        +0,1%         35,00      -4,1% 
TecDAX                  3.446,36        +0,2%          6,80      +3,3% 
SDAX                   13.768,21        -0,1%        -16,92      -1,4% 
FTSE                    7.641,95        +0,0%          1,62      -1,2% 
CAC                     7.939,43        -0,2%        -16,98      +5,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,32                      -0,08      -0,26 
US-Zehnjahresrendite        4,16                      -0,06      +0,28 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 8:07 Uhr  Mo, 18:19   % YTD 
EUR/USD                   1,0846        -0,1%        1,0849     1,0860   -1,8% 
EUR/JPY                   162,78        -0,3%        163,25     163,45   +4,6% 
EUR/CHF                   0,9598        -0,1%        0,9610     0,9605   +3,4% 
EUR/GBP                   0,8543        -0,1%        0,8557     0,8554   -1,5% 
USD/JPY                   150,09        -0,2%        150,49     150,50   +6,5% 
GBP/USD                   1,2698        +0,1%        1,2678     1,2697   -0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,2117        +0,0%        7,2110     7,2082   +1,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.990,86        -0,0%     67.170,81  67.040,24  +56,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,49        78,74         -0,3%      -0,25   +8,4% 
Brent/ICE                  82,34        82,80         -0,6%      -0,46   +7,3% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  27,54        26,70         +3,2%      +0,84  -20,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.129,28     2.114,52         +0,7%     +14,77   +3,2% 
Silber (Spot)              23,99        23,90         +0,4%      +0,09   +0,9% 
Platin (Spot)             885,80       898,55         -1,4%     -12,75  -10,7% 
Kupfer-Future               3,86         3,86         +0,1%      +0,00   -1,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 05, 2024 09:50 ET (14:50 GMT)