MÄRKTE ASIEN/Schwach - China bereitet Anlegern weiter Sorgen

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/HONGKONG (Dow Jones) An den Aktienmärkten in Ostasien und Australien ist es zum Wochenstart auf breiter Front abwärts gegangen mit den Kursen. Am stärksten fiel das Minus in Hongkong aus, der HSI lag im Späthandel 2,1 Prozent zurück. In Schanghai büßte das Marktbarometer 0,3 Prozent ein. Nachdem Tokio, Seoul und Sydney zunächst im Plus bzw. mit leichten Abgaben gestartet waren, schlossen die Indizes dort ebenfalls deutlich im Minus. In Tokio gab der Nikkei-225 nach der Feiertagspause am Freitag um 1,3 Prozent auf 32.056 Punkte nach.

Auf die Stimmung drückten die wieder auflebende Immobilienkrise in China sowie erneut maue Konjunkturdaten aus China. Die Kreditvergabe ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit 2009 gesunken und unter den Erwartungen ausgefallen. Die Kreditdaten bestätigten "die Abwärtsspirale, die die chinesische Wirtschaft heimsucht", so die Ökonomen von Nomura. Und seitens der Commerzbank hieß es, die chinesischen Wirtschaftsdaten für Juli deuteten weiter auf schwierige Aussichten hin, insbesondere für den Immobiliensektor. Dazu könnten schwere Regenfälle und Überschwemmungen die Wirtschaftstätigkeit des Landes bremsen.

Zur Verunsicherung trug laut Marktbeobachtern außerdem bei, dass der Vermögensverwalter Zhongzhi Enterprise Group am Freitag mit Zahlungen in Verzug geraten war.

Die Aktie des zuletzt in den Fokus geratenen Immobilienunternehmens Country Garden lag im Späthandel in Hongkong rund 17 Prozent im Minus, für die Tochter Country Garden Services ging es um rund 10 Prozent nach unten. An anderer Stelle im Immobiliensektor gaben Longfor und China Vanke um je 1,7 Prozent nach.

Nachdem Country Garden jüngst Schuldenzahlungen nicht bediente, ließ das Unternehmen nun den Handel mit einem Teil seiner Anleihen aussetzen, um den Ausverkauf zu stoppen. Dem größten noch existierenden Immobilienentwickler droht ein ähnliches Schicksal wie vor zwei Jahren dem Immobilienriesen China Evergrande. Country Garden rechnet für das erste Halbjahr angesichts der Krise im Immobiliensektor mit einem Verlust von umgerechnet 7,6 Milliarden Dollar.

In Sydney schlug sich die Schwäche im wichtigsten Abnehmerland China unter anderem in deutlichen Verlusten bei den Rohstoffaktien BHP (-2,1%) und Rio Tinto (-2,3%) nieder.

 Quartalszahlen bewegen Kurse 

Unter den Einzelwerten in Japan verteuerten sich Recruit Holdings nach stark ausgefallenen Geschäftszahlen um 5,1 Prozent. Auch die Drogeriekette Matsumotokiyoshi (+2,1%) kam mit ihren Geschäftszahlen gut an.

In Sydney litten Beach Energy (-6,0%) unter einem schwachen Ausblick für die Produktion 2024. Verfehlte Erwartungen im Kohle- und Schüttguttransportgeschäft drückten den Kurs von Aurizon um 3,0 Prozent. Der Einzelhändler JB Hi-Fi (+2,8%) schnitt dagegen im jüngsten Quartal besser als erwartet ab. Carsales.com (+7,0%) waren mit starken Geschäftszahlen und einem ebensolchen Ausblick gesucht.

 
Index (B rse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.277,00        -0,9%      +3,4%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     32.059,91        -1,3%     +24,4%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.570,87        -0,8%     +15,0%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.178,43        -0,3%      +2,9%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     18.679,37        -2,1%      -3,5%         10:00 
Taiex (Taiwan)         16.393,66        -1,3%     +16,0%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.242,17        -1,6%      +1,3%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.455,49        -0,1%      -2,6%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0932        -0,2%     1,0950        1,0992   +2,1% 
EUR/JPY                   158,38        -0,2%     158,74        159,01  +12,8% 
EUR/GBP                   0,8624        +0,0%     0,8623        0,8647   -2,6% 
GBP/USD                   1,2676        -0,2%     1,2698        1,2712   +4,8% 
USD/JPY                   144,87        -0,1%     144,97        144,66  +10,5% 
USD/KRW                 1.331,12        +0,1%   1.330,42      1.324,10   +5,5% 
USD/CNY                   7,2593        +0,8%     7,2022        7,2355   +5,2% 
USD/CNH                   7,2731        +0,2%     7,2603        7,2479   +5,0% 
USD/HKD                   7,8162        -0,0%     7,8178        7,8161   +0,1% 
AUD/USD                   0,6476        -0,3%     0,6497        0,6526   -5,0% 
NZD/USD                   0,5970        -0,3%     0,5987        0,6015   -6,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.384,95        +0,1%  29.349,38     29.403,97  +77,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  82,13        83,19      -1,3%         -1,06   +4,2% 
Brent/ICE                  85,77        86,81      -1,2%         -1,04   +3,8% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  36,25        35,30      +2,7%         +0,95  -55,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.912,01     1.913,80      -0,1%         -1,79   +4,8% 
Silber (Spot)              22,60        22,69      -0,4%         -0,09   -5,7% 
Platin (Spot)             913,05       913,30      -0,0%         -0,25  -14,5% 
Kupfer-Future               3,70         3,72      -0,4%         -0,02   -3,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

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(END) Dow Jones Newswires

August 14, 2023 03:28 ET (07:28 GMT)