Im Zeitraum Oktober bis Dezember ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochgerechnet um 0,4 Prozent gestiegen und nicht wie in einer ursprünglichen Schätzung angenommen um 0,4 Prozent geschrumpft, wie aus den revidierten Regierungsdaten vom Montag hervorgeht. Analysten hatten im Schnitt mit einem noch stärkeren Wachstum von 1,1 Prozent gerechnet. Die neuen Daten bedeuten, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt eine technische Rezession vermeiden konnte. Darunter verstehen Ökonomen zwei Quartale in Folge mit sinkender Wirtschaftsleistung. Im Zeitraum Juli bis September war Japans Wirtschaft um 2,9 Prozent geschrumpft.

"In der Überschrift steht eine Aufwärtskorrektur, aber die Inlandsnachfrage bleibt schwach, insbesondere der Konsum", kommentierte Saisuke Sakai, Volkswirt bei Mizuho Research and Technologies die neuen Daten. Im laufenden Quartal bis Ende März werde die Wirtschaftsleistung angesichts eines nachlassenden Wachstums in China und des Produktionsstopps bei einer Einheit des Toyota-Konzerns und des schwachen privaten Konsums womöglich sinken, so der Experte.

Die Revision der Daten für die Schlussmonate 2023 erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Markterwartungen, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre negativen Zinssätze noch in diesem Monat aufgeben könnte. Die nächste zweitägige geldpolitische Sitzung der BoJ ist am 18. und 19. März.

STARKE REVISION BEI INVESTITIONEN - KONSUM BLEIBT SCHWACH

Im Vergleich zum Vorquartal wuchs das BIP im Schlussquartal 2023 um 0,1 Prozent. Die ursprüngliche Schätzung hatte einen Rückgang von 0,1 Prozent angenommen. Erwartet wurde allerdings ein etwas größerer Anstieg um 0,3 Prozent. Die Investitionsausgaben, die im Quartalsvergleich um 2,0 Prozent zulegten, waren ein zentraler Grund für die Aufwärtskorrektur der Daten. Ursprünglich war ein Rückgang von 0,1 Prozent gemeldet worden.

Der private Verbrauch, der etwa 60 Prozent der japanischen Wirtschaft ausmacht, ging im Zeitraum Oktober-Dezember dagegen um 0,3 Prozent zurück. In der ersten Schätzung war noch ein etwas geringerer Rückgang von 0,2 Prozent angenommen worden. Meeresfrüchte und Haushaltsgeräte trugen zum Abwärtsdruck bei, wie ein Regierungsmitarbeiter sagte. Die Auslandsnachfrage trug 0,2 Prozentpunkte zum realen BIP bei und blieb damit gegenüber der ursprünglichen Schätzung unverändert.

(Bericht von Satoshi Sugiyama, geschrieben von Katharina Loesche, Frank Siebelt.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)