Das Pfund Sterling ist in diesem Jahr um mehr als 6% gestiegen, da die BoE die Zinssätze angehoben hat, um die hartnäckig hohe Inflation zu bekämpfen, und da der Dollar aufgrund der Abkühlung des Preisdrucks in den USA nachgegeben hat.
Mitte Juli erreichte das Pfund Sterling mit $1,314 ein 15-Monats-Hoch, bevor es nachgab, nachdem die britische Inflation im Juni mit 7,9% niedriger als erwartet ausgefallen war.
Am Dienstag lag das Pfund gegenüber dem Dollar nur noch 0,1% niedriger bei $1,283.
Händler gehen davon aus, dass eine 62%ige Chance besteht, dass die BoE die Zinssätze in der kommenden Woche um 25 Basispunkte anhebt, womit sie auf 5,25% steigen würden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die BoE die Zinsen um 50 Basispunkte anhebt, liegt bei 38%, so die Preise an den Derivatemärkten.
"Angesichts der rückläufigen Inflation, der sinkenden Immobilienpreise und der trüben Wirtschaftsstimmung erscheint eine Anhebung um 25 Basispunkte mit der Warnung, dass noch mehr kommen könnte, sinnvoll", so Kit Juckes, Chief Global FX Strategist bei Societe Generale, in einer Mitteilung an Kunden.
"Aber angesichts der Erwartungen bleibt das GBP diese Woche anfällig. 25 Basispunkte von der Bank und solide US-Daten könnten GBP/USD leicht unter $1,25 ziehen."
Der Euro notierte am Dienstag gegenüber dem Pfund unverändert bei 85,64 Pence.
Die Daten vom Dienstag zeichneten ein schwaches Bild der britischen Wirtschaft, die zwar widerstandsfähiger war als zu Beginn des Jahres erwartet, aber kaum noch wächst.
Die britischen Hauspreise sind in den 12 Monaten bis Juli so stark gesunken wie seit 2009 nicht mehr, da die steigenden Zinssätze den Markt belasten, so der Hypothekenfinanzierer Nationwide.
Separate Daten zeigten, dass die britische Industrieproduktion im Juli so schnell wie seit sieben Monaten nicht mehr gesunken ist, was einem weltweiten Trend entspricht.
Die Marktpreise zeigen, dass die Anleger erwarten, dass die BoE die Zinsen bis Anfang 2024 auf etwa 5,8% anheben wird. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber Anfang Juli, als ein Anstieg der Zinsen auf 6,4% oder mehr erwartet wurde.
Der Dollar-Index, der die Währung gegenüber sechs anderen Währungen abbildet, lag am Dienstag um 0,226% höher bei 102,12.
