(Reuters) - Die Ukraine benötigt nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj schnellere Waffenlieferungen und neue Waffentypen, um russischen Angriffen standhalten zu können.

In Donezk in der östlichen Ukraine sei die Lage sehr schwierig angesichts der anhaltenden Attacken, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Audiobotschaft am Sonntag. Insbesondere die Städte Bachmut und Wuhledar seien weiter dauerhaftem russischem Beschuss ausgesetzt. Es gebe ständig Versuche der Russen, die ukrainische Verteidigungslinien zu durchbrechen.

Russland wolle den Krieg verlängern und die ukrainsichen Streitkräfte erschöpfen, ergänzte Selenskyj. "Also müssen wir die Zeit zu unserer Waffe machen." Kiew müsse die Ereignisse beschleunigen. Die Geschwindigkeit bei der Lieferung westlicher Militärgüter müsse erhöht werden.

Selenskyj hatte am Vortag gesagt, dass die Ukraine Langstreckenraketen benötige. Kiew wolle damit russischen Angriffen auf ukrainische Siedlungen und Zivilisten zuvorkommen. Die Ukraine brauche ATACMS-Raketen aus US-Produktion, die eine Reichweite von 185 Meilen hätten. Washington hat es bislang abgelehnt, solche Waffen an die Ukraine zu liefern.

Die USA, Deutschland und andere westliche Länder wollen die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland mit der Lieferung von Kampfpanzern stärken. US-Präsident Joe Biden hatte am Mittwoch angekündigt, 31 Abrams-M1-Panzer an die Ukraine zu schicken und damit die bisherige Weigerung seiner Regierung korrigiert. Bundeskanzler Olaf Scholz wiederum entschied, dass Deutschland zunächst 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard-2-A6 entsendet. Scholz schloss dagegen eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine aus.

(Bericht von Ron Popeski und Nick Starkov, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)