Bis 2022 sollen 2,8 Milliarden Euro in den Ausbau des Online-Angebots fließen, kündigte Carrefours neuer Chef Alexandre Bompard am Dienstag an. Zugleich will die französische Supermarktkette das Geschäft in China mit strategischen Partnerschaften stärken. Dazu gebe es einen Vorvertrag mit dem Internetkonzern Tencentund dem Einzelhändler Yonghui. Beide prüften Beteiligungen an Carrefour China. Parallel peilt Bompard an, bis zum Jahr 2020 die Kosten um zwei Milliarden Euro zu senken. Die Zahl der Angestellten in der Zentrale in Frankreich soll um 2400 von insgesamt 10.500 sinken. Bompard setzt dabei auf freiwillige Programme.

Eine Woche vor der Vorstellung der neuen Ausrichtung hatte der weltweit zweitgrößte Einzelhändler nach Wal-Mart seine Gewinnprognose für 2017 weiter eingedampft und einen Rückgang beim Betriebsgewinn von 15 Prozent angekündigt. Dies war bereits die zweite Gewinnwarnung binnen eines halben Jahres.

Carrefour hatte zunächst nur zögerlich auf die wachsende Rivalität durch den Internethandel reagiert. Auf dem Heimatmarkt setzt dem für seine "Hypermarches" bekannten Konzern der Rivale Leclerc zu. Anleger zeigten sich von Bompards Umbauplänen erfreut. Carrefour-Aktien zogen rund fünf Prozent an.

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