LONDON (awp international) - Die von teuren Skandalen geplagte britische Grossbank Barclays hat sich im zweiten Quartal merklich berappelt. Nach Verlusten sowohl im Vorjahresquartal, als auch im Vorquartal schrieb der von Jes Staley geführte Finanzkonzern wieder einen Gewinn. Unterm Strich verdiente Barclays 1,2 Milliarden Pfund (1,35 Mrd Euro).

"Dies war das erste Quartal seit einiger Zeit, in dem wir keine nennenswerten Belastungen aus Rechtsfällen, Kosten für Konzernumbauten oder sonstige besondere Ausgaben hatten, die unsere Profitabilität beeinträchtigten", erklärte Staley am Donnerstag in London. Die Bank habe nun "ihr wahres Potenzial" gezeigt.

Mit Nettoerträgen von 5,3 Milliarden Pfund übertraf Barclays die Erwartungen der Analysten deutlich. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte Barclays die Nettoerträge in einem weiterhin schwierigen Umfeld niedriger Zinsen um 17 Prozent steigern. Dazu trug nicht zuletzt ein gut laufendes Handelsgeschäft mit Wertpapieren bei.

Barclays hat schwere Zeiten hinter sich: Wegen eines verlustreichen Ausstiegs aus dem Afrika-Geschäft, Rechtsstreitigkeiten um sinnlose Kreditausfall-Versicherungen in Grossbritannien und Belastungen durch die US-Steuerreform stand 2017 unter dem Strich ein Verlust von 1,9 Milliarden Pfund. Im ersten Quartal 2018 war insbesondere wegen eines Vergleichs um windige Deals am US-Hypothekenmarkt ein weiterer Verlust von 764 Millionen Pfund angefallen./das/jha/