Im Zusammenhang mit Ermittlungen zu möglichen Verstößen gegen Vorschriften zum Insiderhandel durchsuchten Ermittler den Hauptsitz des Instituts, wie die schwedische Behörde zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität am Mittwoch mitteilte. Die Behörde gehe bereits seit Februar Vorwürfen nach, denen zufolge die Swedbank einige Investoren vorab über einen belastenden Bericht zur Verwicklung in einen Geldwäscheskandal informiert haben soll. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender SVT berichtete zudem, das Geldhaus habe US-Ermittlern möglicherweise Informationen im Zusammenhang mit den "Panama Papers" vorenthalten. Das Institut teilte auf Anfrage mit, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen.

Dem Fernsehsender zufolge hat das schwedische Geldhaus wohl US-Behörden in Bezug auf Verbindungen von Kunden zu der in Panama ansässigen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in die Irre geführt. Die mittlerweile geschlossene panamaische Kanzlei stand im Fokus des mithilfe der sogenannten "Panama Papers" aufgedeckten Geldwäsche- und Steuervermeidungsskandals um Briefkastenfirmen. Die Aktien der Swedbank brachen am Mittwoch um weitere knapp sieben Prozent ein. Wegen der Vorwürfe haben die Swedbank-Aktien bereits ein Viertel ihres Werts eingebüßt.

Sowohl in Schweden, Estland, Lettland als auch Litauen ermitteln Finanzaufseher gegen das schwedische Finanzinstitut wegen der mutmaßlichen Verwicklung in den Geldwäsche-Skandal der Filiale der Danske Bank in Estland. Eine interne Untersuchung der Danske Bank hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über die dortige Niederlassung geflossenen Gelder von insgesamt 200 Milliarden Euro verdächtig gewesen sei. Das Geld kam unter anderem aus Russland und anderen ehemaligen Teilrepubliken der früheren Sowjetunion.

Der Sender SVT hatte aufgedeckt, dass im Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank auch bei der Swedbank verdächtige Transaktionen gefunden worden seien. Die Swedbank ist das größte Geldhaus im Baltikum und erwirtschaftet knapp ein Fünftel der Erträge in Estland, Lettland und Litauen. Sie zählt in den drei Ländern insgesamt 3,3 Millionen Privatkunden und 300.000 Firmenkunden.