Basel (awp) - Der Reise-Detailhändler Dufry hat im ersten Quartal 2019 beim Umsatz weiter zugelegt. Trotz Währungsturbulenzen in Brasilien und Argentinien beschleunigte sich das organische Wachstum gegenüber dem Vorquartal. An der Börse werden die Neuigkeiten erfreut aufgenommen.

In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Verkäufe um 3,4 Prozent auf 1,88 Milliarden Franken. Obwohl die reiseintensiven Ostertage in diesem Jahr in das zweite Quartal fielen, lag das organische Wachstum bei +2,0 Prozent nach +1,8 Prozent im Schlussquartal 2018.

Mit Ausnahme von Lateinamerika hätten alle Regionen zu den soliden Resultaten beigetragen, sagte Dufry-CEO Julian Diaz am Dienstag an einer Telefonkonferenz. Insbesondere in der Region Asien-Pazifik stieg der Umsatz dank neuen Konzessionen organisch um kräftige 17,3 Prozent an. Aber auch in den Regionen Europa/Afrika und Nordamerika erhöhten sich die Umsätze im ersten Quartal.

Lateinamerika bremst

In Lateinamerika wurde die Gruppe wie schon in den Vorquartalen von den Währungsschwierigkeiten in Brasilien und insbesondere in Argentinien belastet. Insgesamt ging der Umsatz in der Region organisch um fast 11 Prozent zurück. "Die tiefere Kaufkraft von brasilianischen und argentinischen Reisenden wirkte sich in verschiedenen Ländern in Südamerika negativ aus", erklärte der Dufry-Chef.

In Brasilien habe sich aber in den letzten Wochen eine leichte Verbesserung abgezeichnet. "Wir hoffen, dass sich dieser Trend in den Sommermonaten weiter akzentuiert", so Diaz. Dagegen bleibe das Umfeld in Argentinien unverändert herausfordernd und im laufenden Jahr könne nicht mit Besserung gerechnet werden.

Hoher Verlust

Die für das erste Quartal ausgewiesenen Gewinnzahlen sind aufgrund der Einführung des Rechnungslegungsstandard IFRS 16 nur schwer mit dem Vorjahr vergleichbar. Die Umstellung betrifft das Unternehmen stark, zumal unter dem neuen Standard der fixe Teil der Konzessionen kapitalisiert wird.

Als vergleichbare Grösse erhöhte sich der Bruttogewinn um 4,2 Prozent auf 1,36 Milliarden und die entsprechende Marge verbesserte sich um 40 Basispunkte auf 60,3 Prozent. Der operative Cashflow lag dagegen mit 159,3 Millionen unter dem Vorjahreswert von 164,7 Millionen.

Der bereinigte Gewinn auf Stufe EBIT, den Dufry als wichtige operative Grösse etablieren will, wird auf 46 Millionen beziffert, bei einer entsprechenden Marge von 2,4 Prozent. Unter dem Strich resultierte im saisonal schwächsten Quartal ein hoher Verlust von 109,5 Millionen nach einem Fehlbetrag von 47,5 Millionen in der Vorjahresperiode, was laut Diaz "im Rahmen der Erwartungen" liegt.

Ausblick zuversichtlich

Für das Gesamtjahr zeigt sich Dufry in der Mitteilung zuversichtlich. So habe sich im Monat April das organische Wachstum auf +2,4 Prozent beschleunigt, führte der Firmenchef aus. Auf eine konkrete Guidance für das Gesamtjahr wollte sich Diaz aber nicht festlegen. Mittelfristig wird weiterhin ein organisches Wachstum von 3 bis 4 Prozent angestrebt und auch die Dividendenpolitik, wonach die Ausschüttung mindestens auf Vorjahresniveau erfolgen soll, wurde bestätigt.

An der Börse wurden die Zahlen zum ersten Quartal positiv aufgenommen. Bereinigt um den Dividendenabschlag von 4 Franken legten die Aktien zu. Nominal verloren die Titel 1,76 Franken auf 88,76 Franken, ein Minus von 1,9 Prozent.

an/tp