"Unser nächstes großes Ziel ist, im nächsten Sommer sehr real dafür zu sorgen, dass Fliegen wieder pünktlicher und verlässlicher wird", sagte er am Mittwoch auf dem Kongress der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Berlin. Angesichts des Wachstumsschubs wegen der abgesenkten Preise sei die Luftfahrtbranche in Europa in diesem Sommer an die Grenzen dessen gestoßen, was sie zu leisten vermöge.

Spohr räumte ein, dass die Passagiere der Lufthansa Grund zur Unzufriedenheit hatten: "Während bei uns zurzeit zwar die Mitarbeiter happy sind und auch die Aktionäre einigermaßen, können es die Kunden nicht sein. Daher gilt es jetzt, hier mehr Attention zu zeigen."

Es gelte, mehr Puffer ins System zu nehmen und flexibler zu werden: "Wir brauchen mehr Belastbarkeit in der Unplanbarkeit." Die Lufthansa hatte in diesem Jahr bis Ende August konzernweit rund 18.000 Flugausfälle zu verkraften, wie Vorstandsmitglied Harry Hohmeister dem "Hamburger Abendblatt" sagte. Rechnerisch wären das pro Tag bislang mehr als 60 gestrichene Verbindungen. Ein Lufthansa-Sprecher ergänzte, die Airline-Gruppe fliege rund 4400 mal am Tag. Wegen Wetterkapriolen und Flughafensperrungen habe es Tage mit überdurchschnittlich vielen Ausfällen gegeben. Hohmeister kündigte dem Blatt zufolge an, die Zahl der Reservemaschinen zu erhöhen. Sie sollen eingesetzt werden, damit es zu weniger Verspätungen kommt.