PARIS (dpa-AFX) - Die geplante Aufspaltung der Metro könnte aus Sicht der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas einige Probleme des Handelskonzerns offen legen. Durch die Trennung in einen Lebensmittelspezialisten und eine Gesellschaft für Unterhaltungselektronik gewinne zwar das jeweilige Management mehr Handlungsspielraum, schrieb Analyst Andrew Gwynn in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Gleichzeitig würden aber die Ungleichgewichte zwischen den Töchtern deutlicher zu Trage treten.

Der hohe Investitionsbedarf bei der Großhandelstochter Metro Cash & Carry und der Supermarktkette Real werde beispielsweise heute von Media-Saturn mit aufgefangen. Ein weiterer Punkt sei das Russland-Risiko des Großhandels. Dieses werde nach der erfolgten Trennung noch offensichtlicher. Ähnlich verhält es sich aus Sicht von Exane mit dem zyklischen Geschäft von Media-Saturn und der hohen Abhängigkeit vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts. Der Elektronikhändler mache rund zwei Drittel seines operativen Gewinns um die Weihnachtszeit. Hinzu komme die weiterhin ungeklärte Situation mit dem Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals.

Nach dem etwas enttäuschend ausgefallenen dritten Geschäftsquartal hat Analyst Gwynn seine Gewinnschätzungen je Aktie um bis zu 9 Prozent reduziert. Seine Prognosen reflektierten gleichwohl nicht die Abspaltung der Geschäfte. Das neue Anlagevotum für die Aktie lautet nun "Neutral" statt vorher "Outperform". Das Kursziel wurde von 31,00 auf 26,50 Euro gesenkt.

Mit der Einstufung "Neutral" rechnet Exane BNP Paribas damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten im Gleichklang mit dem Sektor entwickeln wird./ajx/she/das

Analysierendes Institut Exane BNP Paribas.