Zürich (awp) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekräftigt ihre seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses geltende Geldpolitik ein weiteres Mal und bleibt unverändert expansiv: Sie belässt den Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank bei -0,75 Prozent und das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25 bis -0,25 Prozent.

Gleichzeitig sei die Nationalbank bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt aktiv, wobei die gesamte Währungssituation berücksichtigt werde, so die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom Donnerstag.

Bestätigt wird ausserdem die Wortwahl mit Blick auf die Wechselkurse. Der Schweizer Franken sei nach wie vor "hoch bewertet", schreiben die Notenbanker. Bis im September 2017 war noch von einem "deutlich überbewerteten" Franken die Rede, dann wurde der Sprachgebrauch wegen der Abschwächung des Frankenkurses geändert.

Seit der letzten Lagebeurteilung im Juni habe sich der Franken nun aber spürbar aufgewertet, und zwar sowohl gegenüber den Hauptwährungen als auch gegenüber den Währungen der aufstrebenden Volkswirtschaften, heisst es weiter. Die Lage am Devisenmarkt sei insgesamt weiterhin fragil. Die aktuelle Geldpolitik sei daher unverändert notwendig.

Höhere Wachstumsprognose

Bezüglich Wachstum hat die SNB ihre Prognose für das laufende Jahr auf "2,5 bis 3,0 Prozent" erhöht von zuletzt "rund 2 Prozent". Die höhere Prognose sei auf die Aufwärtsrevision für die vergangenen Quartale zurückzuführen.

Die (bedingten) Inflationsprognosen für die Schweiz wurden gegenüber Juni nur leicht angepasst. Für 2018 wird die Inflation weiterhin bei +0,9 Prozent gesehen. Für 2019 geht die SNB neu von plus 0,8 Prozent aus (alt: +0,9), für 2020 von plus 1,2 Prozent (alt: +1,6%).

Wie üblich äussert sich die SNB auch zum Hypothekar- und Immobilienmarkt. Die Ungleichgewichte blieben bestehen. Die SNB beobachte die Entwicklung daher aufmerksam und prüfe regelmässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden müsse.

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