ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte in der vergangenen Woche erneut gegen eine Aufwertung des Franken am Devisenmarkt interveniert haben. Darauf deuten die stark angestiegenen Sichtguthaben bei der SNB hin. Allerdings haben wohl auch weitere Faktoren wie die Corona-Notkredite den Anstieg beeinflusst. Die Einlagen der Banken und des Bundes stiegen im Verlauf einer Woche um rund 11,7 Milliarden auf 620,5 Milliarden Franken, wie einer Mitteilung der SNB vom Montag zu entnehmen ist.

In der Vorwoche hatten die SNB-Sichtguthaben nur um 5,8 Milliarden Franken zugelegt, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Seit Mitte Februar sind sie damit um rund 30 Milliarden angewachsen.

Im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus und der damit zusammenhängenden Abschwächung der Konjunktur hat der Aufwertungsdruck auf den Franken stark zugenommen. Die SNB hatte Mitte März anlässlich ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung bekräftigt, verstärkt am Devisenmarkt eingreifen zu wollen.

Nach Einschätzung des Credit-Suisse-Ökonom Maxime Botteron haben auch weitere Faktoren eine Rolle gespielt. Demnach dürften zum Anstieg der Sichtguthaben wohl auch die seit dem Donnerstag zur Verfügung stehenden Covid-19-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beigetragen haben. Die Banken können sich für die Vergabe der Kredite bei der SNB refinanzieren./tp/hr/AWP/jkr