Zürich (awp) - Die Telekommunikationsanbieterin Swisscom veröffentlicht am Mittwoch, 2. Mai, die Ergebnisse zum ersten Quartal 2018. Zum AWP-Konsens haben insgesamt fünf Analysten beigetragen.

Q1 2018E
(in Mio Fr.)         AWP-Konsens    Q1 2017A   

Umsatz                 2'830          2'831                 
EBITDA                 1'055          1'073                      
Reingewinn               373            373         

FOKUS: Die Analysten gehen im Schnitt von einer stabilen Umsatzentwicklung und einer ebenfalls wenig veränderten Profitabilität (EBITDA: -1,7%) aus. Unter dem Strich wird im Schnitt ein unveränderter Reingewinn erwartet.

Die Investoren werden die Zahlen vor allem auf Hinweise nach Folgen des intensiveren Wettbewerbs absuchen. Ausdruck davon sind Rabatte für Kombiangebote, tiefere Roamingeinnahmen und Preisdruck im Geschäftskundensegment. Dies gilt für beide Märkte, in denen die Gesellschaft tätig ist: die Schweiz (Swisscom) und Italien (Fastweb).

Der letzte Paukenschlag im Schweizer Hauptmarkt diesbezüglich war der Einstieg von Salt ins Festnetzgeschäft (Internet, TV, Festnetztelefonie). Dieser erfolgte allerdings erst am Ende des Quartals, so dass sich im Q1-Ergebnis noch keine negativen Effekte zeigen dürften.

Um die Folgen des härteren Wettbewerbs sowie strukturelle Einnahmeausfälle (zunehmender Verzicht auf ein Festnetz-Telefon) abzufedern, läuft bekanntlich ein mehrjähriges Sparprogramm. Dieses wurde im letzten Februar verschärft. Neu sollen im Zeitraum 2018 bis 2020 jährlich 100 Millionen Franken eingespart werden, davor lautete das Ziel auf 60 Millionen pro Jahr. Im laufenden Jahr rechnet das Management konkret mit einem Abbau von rund 700 Stellen. Dazu wird ein Update erwartet.

An der Guidance für das Gesamtjahr dürfte das Management nach nur einem Quartal kaum Retuschen vornehmen, zumal diese noch an der Generalversammlung von Anfang April bestätigt wurde.

ZIELE: Für 2018 werden ein Umsatz von rund 11,6 Milliarden Franken (Vorjahr: 11,66) sowie ein EBITDA von rund 4,2 Milliarden (Vorjahr: 4,30) angepeilt. Ein moderates Wachstum soll dabei die die Italientochter Fastweb beisteuern. Die Investitionen sollen bei weniger als 2,4 Milliarden zu liegen kommen. Unverändert ist das Dividendenversprechen von 22 Franken pro Aktien, wenn die Ziele erreicht werden.

PRO MEMORIA: Ein grosses Thema in der Branche ist die nächste Vergabe von Mobilfunkfrequenzen. Dabei sind sich die Anbieter uneinig, welches Verfahren angewendet werden soll. Der Konkurrent Sunrise drohte kürzlich mit einer Klage, sollte das Verfahren nicht in seinem Sinne durchgeführt werden.

Einig ist sich die Branche hingegen, was die Grenzwerte angeht. "Der Netzausbau wird viel länger dauern und das Potenzial von 5G wird nicht voll erschlossen werden können", kommentierte Konzernchef Urs Schaeppi kürzlich in einem Interview die restriktive Haltung des Parlaments.

Veränderungen gibt es im Beteiligungsportfolio der Swisscom. So wurde der 50-Prozent-Anteil am Online-Marktplatz Siroop an Coop verkauft, auf der anderen Seite wollen Swisscom und Ringier von der SRG deren Anteile an der Werbeallianz Admeira übernehmen.

Beim Preiskampf spielt Swisscom mit. So senkte sie im März zunächst die Roamingtarife und reagierte später bei der Marke "Wingo" mit neuen Tarifen auf die Festnetzoffensive von Salt.

Im Februar machte Swisscom mit einer Datenpanne Schlagzeilen. Einem Vertriebspartner wurden im Herbst 2017 die Zugriffsrechte entwendet. Unbekannte verschafften sich daraufhin Zugang zu Name, Adresse, Telefonnummer und Geburtsdatum von 800'000 Kunden des Telekomkonzerns, wie im Februar publik wurde.

Anfang Januar machte Swisscom mit langwierigen Netzpannen Schlagzeilen. Erklärt wurden diese mit Fehlern in der Lieferantensoftware.

AKTIENKURS: Nach einem Jahreshoch von 530,60 Franken zu Beginn des Jahres ging der Aktienkurs von Swisscom im weiteren Verlauf markant zurück, auf ein Jahrestief von 447,20 Franken Mitte April. Danach erholte sich der Kurs wieder etwas. Aktuell notieren die Titel bei 471,70 Franken, womit sie seit Jahresbeginn fast 8 Prozent einbüssten.

Homepage: www.swisscom.ch

ab/rw