Tamedia-Abstimmungsumfrage: Bürgerliche Unterstützung bröckelt

Auch in der zweiten Welle der Tamedia-Abstimmungsumfrage findet die Zersiedelungsinitiative eine Mehrheit: 52 Prozent der Stimmberechtigten wollen ihr derzeit zustimmen, 46 Prozent sind gegen die Initiative der Jungen Grünen. An Unterstützung verloren hat die Vorlage im bürgerlichen Lager.

Zürich, 16. Januar 2019 - Die Schweizer Mediengruppe Tamedia hat auf ihren Newsportalen die zweite Welle der titelübergreifenden Umfrage im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom 10. Februar 2019 durchgeführt. 11'475 Personen aus der ganzen Schweiz haben am 10. und 11. Januar 2019 online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 1,5 Prozentpunkten.

Keine Mehrheit mehr bei SVP-Basis
Die Befürworter der Zersiedelungsinitiative können weiterhin auf eine knappe Mehrheit zählen: Der Zuspruch zur Initiative hat sich im Vergleich zur ersten Welle nur um zwei Prozentpunkte verringert. Einen Monat vor dem Urnengang sprechen sich 52 Prozent der Stimmberechtigten sicher oder eher für die Vorlage aus, welche die Gesamtfläche der Bauzonen in der Schweiz auf dem heutigen Stand einfrieren will. 46 Prozent sind sicher oder eher dagegen. 2 Prozent machten keine Angaben zu ihren Stimmabsichten.


Eine Wende ist jedoch bei der Unterstützung nach Parteipräferenz festzustellen: Stiess die Initiative in der ersten Welle noch auf Mehrheiten bei SVP- (55% Ja) und BDP-Wählern (52% Ja), bröckelt dort die Zustimmung: In der zweiten Welle wollen nur noch 48 Prozent der SVP- und BDP-Basis sicher oder eher ein Ja auf den Stimmzettel schreiben. Eine Mehrheit findet die Initiative im links-grünen Lager: Am stärksten ist die Zustimmung bei den Wählern der Grünen (85% Ja), bei jenen der SP (70 % Ja) und der GLP (67% Ja). Den höchsten Nein-Anteil weisen die FDP-Wähler mit 68 Prozent Nein aus. Auch eine Mehrheit der CVP-Basis lehnt das Volksbegehren ab (60 Prozent Nein).


Frauen wollen für Initiative stimmen

Das wichtigste Argument für eine Zustimmung zur Initiative bleibt die Sorge um das Grünland: Dass jede Sekunde fast ein Quadratmeter wertvolle Grünfläche überbaut werde, dürfe nicht mehr toleriert werden, finden 42 Prozent der Befürworter. Viele Nein-Stimmende überzeugt dagegen das Argument, dass ein starrer Bauzonen-Stopp die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Wirtschaft ausser Acht lässt. Dieses Argument überzeugte auch in der ersten Welle die meisten Gegner.


An Boden gut machen konnte die Zersiedelungsinitiative in der italienischsprachigen Schweiz und in der Romandie. Bei den Westschweizer Stimmberechtigten nahm der Anteil der Nein- oder eher Nein-Stimmenden von 59 auf 52 Prozent ab. Im Tessin hat die Zustimmung deutlich zugenommen: 63 Prozent der dortigen Stimmberechtigten sagen derzeit Ja oder eher Ja zur Initiative. Der Wert lag bei der ersten Welle noch bei 49 Prozent.

Weiter zeigt die Umfrage, dass die Initiative bei Frauen eine Mehrheit findet, Männer die Vorlage dagegen ablehnen. 60 Prozent der Frauen geben an, die Initiative sicher oder eher zu unterstützen. Bei den Männern wollen 52 Prozent die Initiative ablehnen.


Umfassende Tamedia-Abstimmungsumfragen

Die Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH der Politikwissenschaftler Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.


Beteiligte Tamedia-Medien

Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;

Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;

Tessin: 20 minuti


Medienmitteilung (PDF)



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