NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Dienstag massive Verluste erlitten. Hintergrund war der fortgesetzte Anstieg der Marktzinsen. Im Zehnjahresbereich ging es auf dem bereits erreichten 16-Jahreshoch um weitere 12,5 Basispunkte auf 4,80 Prozent nach oben.

Der Dow-Jones-Index sank um 1,3 Prozent auf 33.002 Punkte. Der S&P-500 schloss 1,4 Prozent leichter, während der Nasdaq-Composite ein Minus von 1,9 Prozent verzeichnete. Dabei standen nach vorläufigen Angaben den 489 (Montag: 490) Kursgewinnern 2.459 (2.420) -verlierer gegenüber, während 50 (54) Titel unverändert schlossen.

Die Zahl der offenen Stellen in den USA stieg im August auf 9,6 Millionen und damit stärker als erwartet und belegt damit die Stärke des Arbeitsmarkts - trotz der bereits erfolgten Zinserhöhungen. Am Freitag folgt der offizielle Arbeitsmarktbericht für September und könnte ähnliche Signale senden. Für den Aktienmarkt sind derzeit starke Konjunkturdaten eher ungünstig, weil sie für eine Beibehaltung oder sogar Verschärfung des geldpolitischen Straffungskurses der US-Notenbank sprechen. Untermauert wurden die Zinssorgen am Markt durch diverse eher falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern.

Der Dollar verteidigte - unterstützt durch die stark gestiegenen US-Zinsen - sein Zehnmonatshoch, der Euro wurde mit 1,0472 Dollar gehandelt. Anders sah es beim Yen aus. Der machte einen plötzlichen Satz nach oben, mutmaßlich gestützt durch eine Intervention seitens der japanischen Regierung. Nachdem der Kurs auf über 150 Yen je Dollar gesunken war und damit auf ein Jahrestief, legte er in einer schnellen Bewegung auf schließlich rund 148,80 zu.

Nach dem Dreiwochentief am Vortag ging es mit dem Ölpreisen trotz des festeren Dollar etwas aufwärts. Dabei stützte weiter die Entscheidung Saudi-Arabiens und Russland vom vergangenen Monat, die Föderkürzungen zeitlich auszudehnen.


   Kursdebakel bei Smiledirectclub geht weiter 

Bei den Einzelwerten ging es für Meta um 1,9 Prozent nach unten. Der Facebook-Mutterkonzern will offenbar ein Abonnement für die werbefreie Nutzung von Instagram und Facebook in Europa einführen.

Der Streaming-Dienst Netflix will den Preis für sein werbefreies Abo erhöhen, aber erst einige Monate nach dem Ende des derzeit noch andauernden Streiks der Hollywood-Schauspieler. Die Aktie verlor 0,9 Prozent.

Schwächer lagen General Motors (-3,4%) und Ford (-1,9%). Die beiden Automobilhersteller haben weitere Entlassungen von Beschäftigten in Werken angekündigt, die nicht direkt von den Streiks der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) betroffen sind. Die Aktie des dritten im Bunde, Stellantis, gab um 1,1 Prozent nach.

Micron Technology (-0,2%) wurden zumindest etwas davon gestützt, dass die japanische Regierung das Speicherchip-Projekt von Micron in Hiroshima mit mehr als 1 Milliarde Dollar unterstützen will.

Eli Lilly tendierten 2,4 Prozent leichter. Der Pharmariese kauft für 1,4 Milliarden Dollar die Gesellschaft Point Biopharma Global und zahlt dabei eine Prämie von 87 Prozent auf den Schlusskurs vom Montag. Entsprechend schossen Point Biopharma um 85 Prozent nach oben.

Zu einer Fortsetzung des Kursdebakels kam es bei Smiledirectclub. Das Unternehmen, das Zahnkorrekturen anbietet, hat Gläubigerschutz beantragt und versucht nun, einen Käufer für sich zu finden. Der Kurs knickte um rund 52 Prozent ein, nachdem er am Vortag bereits um 60 Prozent eingebrochen war.

Für McCormick & Co. ging es um 8,5 Prozent südwärts. Der Gewürzhersteller hat seinen Gewinnausblick leicht angehoben, hält an der Umsatzprognose aber nur fest.

Krispy Kreme (+0,6%) beendet derweil das Abenteuer jenseits von Donuts und Kaffee und bietet seine Bäckereikette "Insomnia Cookies" zum Verkauf an.


 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.002,38        -1,3%     -430,97          -0,4% 
S&P-500              4.229,45        -1,4%      -58,94         +10,2% 
Nasdaq-Comp.        13.059,47        -1,9%     -248,31         +24,8% 
Nasdaq-100          14.565,62        -1,8%     -271,95         +33,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,15         +4,5        5,10           72,9 
5 Jahre                  4,80        +10,0        4,70           80,2 
7 Jahre                  4,83        +10,5        4,73           86,2 
10 Jahre                 4,80        +12,5        4,67           91,7 
30 Jahre                 4,93        +13,5        4,79           95,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Di, 8:18  Mo, 18:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0472        -0,1%      1,0467         1,0495   -2,2% 
EUR/JPY                155,77        -0,8%      156,88         157,23  +11,0% 
EUR/CHF                0,9639        +0,2%      0,9623         0,9636   -2,6% 
EUR/GBP                0,8668        -0,0%      0,8672         0,8659   -2,1% 
USD/JPY                148,76        -0,7%      149,86         149,81  +13,5% 
GBP/USD                1,2080        -0,1%      1,2070         1,2120   -0,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,3193        -0,0%      7,3230         7,3191   +5,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.256,73        -0,9%   27.590,93      28.067,20  +64,2% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               89,56        88,82       +0,8%          +0,74  +15,1% 
Brent/ICE               91,12        90,71       +0,5%          +0,41  +11,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.824,91     1.827,98       -0,2%          -3,07   +0,1% 
Silber (Spot)           21,23        21,08       +0,7%          +0,15  -11,4% 
Platin (Spot)          874,45       882,00       -0,9%          -7,55  -18,1% 
Kupfer-Future            3,61         3,63       -0,6%          -0,02   -5,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 03, 2023 16:11 ET (20:11 GMT)