Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Investitionen und Bautätigkeit stützen deutsche Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal 2022 leicht gewachsen. Positive Impulse kamen vor allem von den Ausrüstungsinvestitionen und der Bautätigkeit. Der Außenhandel wirkte hingegen bremsend. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer zweiten Veröffentlichung berichtete, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die erste Schätzung wurde damit bestätigt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine solche Bestätigung erwartet.

GfK: Konsumklima stabilisiert sich nach Absturz

Das Konsumklima in Deutschland hat sich stabilisiert, nachdem es wegen des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation auf einen historischen Tiefststand abgestürzt war. Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Juni einen Anstieg ihres Indikators auf minus 26,0 Zähler von revidiert minus 26,6 (zunächst: minus 26,5) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten exakt einen solchen Anstieg prognostiziert.

Ifo-Beschäftigungsbarometer steigt im Mai

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 104,0 Punkte von 102,8 im April gestiegen. "Die robuste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt", erklärte das Ifo-Institut. "Die Unternehmen in Deutschland planen vermehrt Neueinstellungen. Der Fachkräftemangel bleibt indes hoch. Die Unternehmen können nicht alle offenen Stellen besetzen."

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe steigt im März

Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im März saison- und kalenderbereinigt um 10,1 Prozent gegenüber dem Februar gestiegen. Der Wert der Orders betrug im Berichtsmonat rund 10,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das waren nominal 32,7 Prozent mehr als im März des Vorjahres.

Neuseelands Notenbank erhöht Leitzins erneut um 50 Basispunkte

Die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) hat die Straffung ihrer Geldpolitik fortgesetzt. Die Notenbank erhöhte den Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 50 Basispunkte auf nun 2,00 Prozent. Sie stellte zudem eine stärkere Erhöhung als bisher in Aussicht. Die RBNZ prognostiziert bis Ende des Jahres nun ein Zinsniveau von 3,40 Prozent und von 3,90 Prozent für das zweite Quartal 2023. Bisher hatte sie für das vierte Quartal 2022 einen Zins von 2,20 Prozent in Aussicht gestellt. Die 3,40 Prozent sollten ursprünglich erst 2024 erreicht werden.

Baerbock will deutschen Vorsitz des Ostseerats für Ausbau der Windenergie nutzen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will den deutschen Vorsitz des Ostseerats nutzen, um den Ausbau der Offshore-Windenergie voranzutreiben. "Denn mit Strom aus Wind und anderen erneuerbaren Energieträgern machen wir uns nicht nur frei von russischen Energieimporten", erklärte Baerbock vor ihrer Abreise ins norwegische Kristiansand zu einem Außenministertreffen des Ostseerats. "Wir bekämpfen auch die globale Erderwärmung." Der Ausstieg aus fossilen Energien sei daher "nicht nur eine klimapolitische Notwendigkeit, sondern auch ein sicherheitspolitisches Gebot".

Orban ruft wegen Ukraine-Krieg Ausnahmezustand in Ungarn aus

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat wegen des Ukraine-Kriegs den Ausnahmezustand in dem EU-Land ausgerufen. Wie Orban mitteilte, soll der ab Mitternacht geltende Ausnahmezustand das Land vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine schützen. Orban hatte bereits wegen der Corona-Pandemie den Ausnahmezustand ausgerufen, diese Anordnung läuft aber am kommenden Dienstag aus.

US-Milliardär Soros warnt im Ukraine-Krieg vor Ende der "Zivilisation"

Der US-Milliardär George Soros hat vor einem Ende der "Zivilisation" wegen des Ukraine-Kriegs gewarnt. Die russische "Invasion könnte der Beginn des Dritten Weltkriegs gewesen sein, und unsere Zivilisation wird ihn vielleicht nicht überleben", sagte Soros am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. "Wir müssen alle unsere Ressourcen mobilisieren, um den Krieg zu einem frühen Ende zu bringen." Der "beste und vielleicht einzige Weg, unsere Zivilisation zu bewahren, besteht darin, Putin so schnell wie möglich zu besiegen", sagte er weiter.

Altkanzler Schröder verzichtet auf Aufsichtsratsposten bei Gazprom

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) verzichtet auf einen Aufsichtsratsposten beim russischen Energiekonzern Gazprom. Schröder teilte auf der Online-Plattform LinkedIn mit, er habe auf die Nominierung für den Gazprom-Aufsichtsrat "schon vor längerer Zeit verzichtet". Er fügte hinzu: "Dieses habe ich dem Unternehmen auch mitgeteilt." Der Ex-Kanzler war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wegen seiner Tätigkeiten für russische Energieunternehmen massiv unter Druck geraten.

USA streichen Ausnahmereglung für Russland bei Schuldendienst mit Dollar

Die USA streichen eine Sanktions-Ausnahmeregelung, die Russland eine Begleichung seiner Auslandsschulden mit Dollar erlaubt. Die Ausnahme von den wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Finanzsanktionen endet in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit), wie das US-Finanzministerium mitteilte. Die Maßnahme könnte Russland einen Schritt näher an einen Zahlungsausfall bringen. Am Freitag muss Russland das nächste Mal Staatsschulden begleichen.

US-Klimagesandter warnt vor nachlassenden Klima-Bemühungen wegen Ukraine-Kriegs

Der US-Sondergesandte für Klimafragen, John Kerry, hat davor gewarnt, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise als Vorwand für nachlassende Klimaschutz-Bemühungen zu nutzen. Infolge des russischen Angriffskriegs dürfe es nicht zu einem Ausbau der Infrastruktur für fossile Brennstoffe kommen, sagte Kerry auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. "Niemand sollte glauben, dass die Krise in der Ukraine ein guter Vorwand ist, um plötzlich die alte Infrastruktur auszubauen."

Biden fordert nach Angriff auf US-Grundschule schärfere Waffengesetze

Nach dem Angriff auf eine Grundschule mit zahlreichen toten Kindern im US-Bundesstaat Texas hat US-Präsident Joe Biden zu einem schärferen Vorgehen gegen die grassierende Waffengewalt aufgerufen. "Wann, in Gottes Namen, werden wir der Waffenlobby die Stirn bieten?", sagte Biden. Es sei höchste Zeit, "diesen Schmerz in Taten zu verwandeln, für jeden Elternteil, jeden Bürger dieses Landes".

Iraker wegen mutmaßlicher Anschlagspläne gegen Bush in den USA festgenommen

Ein Iraker mit Verbindungen zur Dschihadisten-Gruppe Islamischer Staat (IS) ist in den USA festgenommen worden, weil er einen Mordanschlag auf den ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush geplant haben soll. Der 52-Jährige wird beschuldigt, "eine Verschwörung zur Ermordung des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush unterstützt und gefördert zu haben", erklärte ein Bundesstaatsanwalt aus dem Bundesstaat Ohio.

Xi verteidigt in Gespräch mit Bachelet Lage der Menschenrechte in China

Chinas Präsident Xi Jinping hat in einer Videokonferenz mit UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet die Lage der Menschenrechte in seinem Land verteidigt. "Menschenrechtsangelegenheiten sollten nicht politisiert, instrumentalisiert oder mit doppelten Standards behandelt werden", sagte Xi laut dem staatlichen Fernsehsender CCTV. Die "Entwicklung der Menschenrechte" in China "passt zu den nationalen Bedingungen", sagte Xi.

Südkorea: Pjöngjang testet "mutmaßliche" Interkontinentalrakete

Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben drei ballistische Raketen abgefeuert. Die erste davon war eine "mutmaßliche ballistische Interkontinentalrakete", teilte das südkoreanische Militär mit. Als Reaktion auf die "Raketenprovokationen" des Nordens führten Südkorea und die US-Streitkräfte im Land eine gemeinsame "Land-zu-Land-Raketenübung" mit scharfer Munition durch. Der Vorfall erfolgte zum Ende der Asienreise von US-Präsident Joe Biden, der am Wochenende noch in Südkorea Station gemacht hatte.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Verbrauchervertrauen Mai 86 (Apr: 87)

Frankreich/Verbrauchervertrauen Mai PROGNOSE: 89

Malaysia Verbraucherpreise Apr +2,3% (PROG: +2,3%) gg Vorjahr

Malaysia Verbraucherpreise Apr +0,2% gg Vormonat

Singapur BIP 1Q rev. bereinigt +0,7% gg Vorquartal (vorläufig +0,4%)

Singapur BIP 1Q rev. +3,7% gg Vorjahr (vorläufig +3,4%)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 25, 2022 03:00 ET (07:00 GMT)