Zürich (awp) - Adecco ist im dritten Quartal 2017 etwa gleich schnell gewachsen als in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Unter dem Strich verdiente die Gesellschaft allerdings wegen eines Abschreibers deutlich weniger. Mit dem Start ins Schlussquartal ist der Personalvermittler zufrieden.

Zwischen Juli und September erzielte der weltgrösste Personalvermittler ein um Arbeitstage bereinigtes organisches Wachstum von 6% (nicht bereinigt 5%), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) mit einem Wert in dieser Grössenordnung gerechnet, nachdem das Management Ende September Aussagen in diese Richtung gemacht hatte.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm derweil um 2% auf 5,90 Mrd EUR zu. Der Bruttogewinn des Gesamtkonzerns verharrte bei 1,09 Mrd, und die entsprechende Marge kam bei 18,5% (-20 BP) zu liegen. Der EBITA (bereinigt) stagnierte ebenfalls bei 321 Mio EUR, die entsprechende Marge erreichte 5,4% (-10 BP).

Deutlich zurück ging der Reingewinn, und zwar um 29% auf 123 Mio EUR. Das Unternehmen verweist auf einen einmaligen, nicht-cash-wirksamen Abschreiber von immateriellen Vermögenswerten in der Höhe von 129 Mio EUR, der im Zug der Überarbeitung des Markenportfolios vorgenommen worden sei.

Der Reingewinn und der Umsatz kamen unter den Prognosen der Analysten zu liegen, der EBITA leicht darüber.

FRANKREICH, ITALIEN, SPANIEN LEGEN ZU

Die wichtigsten Regionen entwickelten sich unterschiedlich. So wuchs Adecco in Frankreich, wo knapp ein Viertel des Umsatzes anfallen, um 8% (organisch, arbeitstagsbereinigt) und damit in etwa gleich schnell wie im Vorquartal. Dieses Wachstum sei breit abgestützt gewesen, wobei vor allem von der Logistikbranche, der Industrie und den Autoherstellern eine hohe Nachfrage ausgegangen sei, heisst es dazu.

Durchzogen sind die Resultate der Region Nordamerika/Grossbritannien/Irland, wo das Geschäft mit Temporärarbeitern wuchs, jenes mit Fachkräften hingegen rückläufig war. Innerhalb dieser Region gab es jedoch auch positive Entwicklungen: So legte das Temporärgeschäft in Grossbritannien und Irland um fast ein Fünftel zu.

Die Region Deutschland/Österreich/Schweiz verzeichente ein Umsatzplus von 2%, wobei das Geschäft in der Schweiz mit 5% klar überdurchschnittlich wuchs.

Aufgeschlüsselt nach Sparten entwickelte sich das Geschäft in der allgemeinen Temporärvermittlung (+6%) generell besser als jenes mit der Fachkräftevermittlung (unv.).

HÖHERE PRODUKTIVITÄT

CEO Alain Dehaze zeigt sich in der Mitteilung insgesamt zufrieden. Er betont dabei insbesondere die Produktivitätsfortschritte: Mit einem nur um 2% höheren Personalbestand sei ein organisches Wachstum von 6% erreicht worden. Die leicht tiefere Bruttomarge wird unter anderem mit Preis- und Mixeffekten erklärt. Und beim leichten Rückgang der EBITA-Marge wird nicht zuletzt auf Investitionen in Digitalprojekte verwiesen.

Mit Blick auf die nächsten Monate gibt sich Adecco einigermassen optimistisch. Der Trend beim Umsatzwachstum in den Monaten September/Oktober liege etwas über den 6% des (gesamten) dritten Quartals, heisst es. Für den September allein, also den letzten Monaten des dritten Quartals, nennt der Konzern einen Wert von 8% (auf um Arbeitstage und Zukäufe bereinigter Basis).

Das positive Momentum habe sich zu Beginn des vierten Quartals fortgesetzt, schreibt Adecco weiter, wobei auf die etwas herausforderndere Vergleichsbasis zum Vorjahrs hingewiesen wird.

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