Glattbrugg (awp) - Adecco ist im dritten Quartal 2016 etwas langsamer gewachsen als im Vorquartal. Am Ende der Berichtsperiode nahm der weltgrösste Personalvermittler jedoch wieder Fahrt auf. Der Druck auf die Margen hielt im Berichtszeitraum an, und das operative Ergebnis war in der Folge rückläufig. Die Mittelfristziele werden bestätigt.

Adecco-CEO Alain Dehaze spricht von einer "guten Performance". Das Umsatzmomentum sei weiterhin vorhanden, und die Kostendisziplin sei aufrechterhalten worden, lässt er sich in der Mitteilung vom Dienstag zitieren.

Konkret weist der Konzern für den Zeitraum zwischen Juli und September ein organisches Wachstum von 3% aus. Im ersten und zweiten Quartal waren es je 4% gewesen. Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) mit einem Wert von 3,3% gerechnet.

Im grössten Markt Frankreich wuchs Adecco organisch um 3% und damit ähnlich wie im Vorquartal. Im zweitwichtigsten USA war die Entwicklung mit -1% hingegen negativ, wie die Gesellschaft am weiter mitteilt. Negativ ins Auge sticht ausserdem die Marktregion Deutschland, Österreich und Schweiz (-2%); in der Schweiz spürt die Gesellschaft nach wie vor eine Schwäche in der Exportindustrie und im Gesundheitsbereich. Überdurchschnittliches Wachstum wurde hingegen in Italien (+13%), auf der iberischen Halbinsel (+8%) sowie in Grossbritannien und Irland (+4%) erzielt.

Aufgeschlüsselt nach Geschäftssegmenten legte der Bereich "General Staffing" um 3% zu, wohingegen der Bereich Fachkräftevermittlung um 4% anzog.

TIEFERE EBITA-MARGE

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 2% auf 5,81 Mrd EUR zu. Der Bruttogewinn des Gesamtkonzerns stieg organisch aber nur um 1%, und die entsprechende Marge kam bei 18,7% (-20 BP) zu liegen. Das Management verweist in der Mitteilung auf Preis- und Produktmixeffekte.

Der EBITA (bereinigt) nahm organisch sogar um 3% auf 320 Mio EUR ab, die entsprechende Marge erreichte 5,5% (-30 BP). Letzteres sei vor allem eine Folge der tieferen Bruttomarge, schreibt Adecco dazu. Der nicht-bereinigte EBITA kam bei 294 Mio EUR (-10%) zu liegen. Auf Stufe Reingewinn wird ein Wert von 173 Mio EUR ausgewiesen, nachdem im Vorjahreszeitraum wegen eines Goodwill-Abschreibers noch tiefrote Zahlen resultiert hatten.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) beim Umsatz leicht übertroffen, bei den Gewinnzahlen hingegen verfehlt. Die Experten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 5,79 Mrd, einem nicht bereinigten EBITA von 317 Mio und einem Reingewinn von 207 Mio EUR gerechnet.

BESCHLEUNIGUNG AM QUARTALSENDE

Der Wachstumstrend hat sich zu Beginn des vierten Quartals etwas beschleunigt, wie es weiter heisst. So wuchs Adecco organisch und bereinigt um Handelstage im September - also dem letzten Monat des dritten Quartals - um 4%. Im Oktober sei das Wachstum dann ähnlich gewesen wie im September. Im gesamten dritten Quartal habe der entsprechende Wert (organisch und zusätzlich bereinigt um Handelstage) bei 3,5% gelegen und damit wieder leicht über den 3% des zweiten Jahresviertels.

Trotz der leichten Aufhellung der Wachstumsraten bleibt der Konzern vorsichtig. Der Ausblick für die globale Konjunktur bleibe unsicher, und Adecco werde sich jedwelchen Änderungen der Marktbedingungen anpassen und dabei die Preisdisziplin und die strikte Kostenkontrolle aufrecht erhalten, heisst es in der Mitteilung.

Die Gruppe betont ausserdem ihren sogenannten EVA-Ansatz, bei dem die Ziele für Wachstum, Profitabilität und Cash-Generierung gleichwertig sind. Entsprechend werden auch die Mittelfristziele bestätigt. So will Adecco über einen ganzen Konjunkturzyklus gesehen organisch mindestens so stark zulegen wie die Hauptkonkurrenten, dies sowohl auf Gruppenstufe wie auch in jedem grösseren Markt. Daneben wird eine EBITA-Marge über den Zyklus von 4,5-5,0% und ein operatives Cash-Konversionsziel von 90% angestrebt.

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