ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt am Donnerstag den Handel beendet. Der SMI verzeichnete damit den vierten Handelstag in Folge Aufschläge. Die Märkte profitieren von weiter fallenden Renditen nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Vorabend. Diese hat ihre Geldpolitik wie erwartet bestätigt, die begleitenden Kommentare von Fed-Präsident Jerome Powell wurden allerdings taubenhaft aufgenommen. "Die Fed muss viele Zeitverzögerungen bei dem Einsatz ihrer Politik berücksichtigen und tut gut daran, in dem volatilen Umfeld eine ruhige Hand zu bewahren", so Michael Heise, Chefvolkswirt von HQ Trust. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Daten auch im Dezember keine Zinserhöhung nahelegen", ergänzte er.

Mit der Fed-Entscheidung ändert sich die zentrale Fragestellung an den Börsen. "Aus 'wie weit geht es noch nach oben' wird jetzt ein 'wie lange bleiben die Zinsen oben und wann kommt die erste Zinssenkung?'", sagte QC Partners. Mit dieser neuen Fragestellung könnten die Anleger aber deutlich besser leben. Mit der Aussicht auf den Zinsgipfel würden Risikoassets wieder gekauft.

Der SMI erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 10.592 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 16 Kursgewinner und 4 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 20,41 (zuvor: 17,66) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten haussierten die Aktien von Adecco um 13,9 Prozent, nach Veröffentlichung der Zahlen für das dritte Quartal. Das bereinigte EBITA ist mit 235 Millionen Euro deutlich über der Markterwartung von 197 Millionen ausgefallen. Das Unternehmen hat mit einem besser als erwarteten organischem Umsatzwachstum zudem zum dritten Mal in Folge die Prognose geschlagen.

Für die Papiere von Dufry ging es um 1,4 Prozent nach oben. Das Unternehmen habe für das dritte Quartal ein solides Ergebnis geliefert, hieß es von Stifel. Die aktualisierte Prognose spiegele aber immer noch ein relativ konservatives Szenario wider, da das obere Ende der Spanne erreicht werden könnte.

Geberit zogen nach dem Zahlenausweis um 9,5 Prozent an. Die Analysten von Baader Helvea sprachen von "soliden" Drittquartalszahlen des Sanitärkonzerns. Das Wachstum habe sich auf Quartalssicht verbessert und dies deutlicher als gedacht. Zwar seien die Volumen weiter zurückgegangen, doch habe sich die Abwärtsdynamik verlangsamt. Es sei schwierig, hier eine Bodenbildung zu prognostizieren, Baader erwartet aber keinen weiteren signifikanten Volumenschwund mehr.

Die Aktien von Oerlikon verbesserten sich um 4,0 Prozent. Der Industriekonzern enttäuschte mit den Zahlen für das dritte Quartal. So reduzierte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent und die operative EBITDA-Marge sank von 17,2 Prozent auf 15,7 Prozent. Die Aktien stiegen allerdings, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es als Reaktion auf die schwache Nachfrage, eine Überprüfung der operativen und strategischen Maßnahmen durchführt.

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November 02, 2023 12:39 ET (16:39 GMT)