TOKIO (Dow Jones)--Uneinheitlich hat sich der ausgedünnte ostasiatische Aktienhandel am Donnerstag präsentiert. Während sich die Börse in Südkorea (+0,4%) etwas fester zeigte, meldet Australien nach den Aufschlägen der Vortage eine sehr schwache Tendenz. Dazwischen reihten sich die übrigen Handelsplätze ein. In China, Hongkong und Taiwan wurde wegen des Drachenbootfestes nicht gehandelt. Die Börsen im chinesischen Kernland eröffnen erst wieder am Montag.

Händler charakterisierten die Stimmung weiter als mau. Während man von den chinesischen Behörden weitere Zinssenkungen und Stimuli erhofft, wiederholte US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Kongress, dass die Fed ihre Zinsen nach der Pause im Juni in den nächsten Monaten weiter erhöhen werde. Dies könne langsamer von statten gehen, aber letztlich dürfte der Zinsgipfel in den USA höher liegen als zuletzt veranschlagt, verdeutlichte Powell.

Angesichts der global trüben Konjunkturaussichten versetzten solche Worte die Börsen in Asien nicht in Kauflaune. Dazu passt die Einschätzung zur Konjunkturentwicklung in China von Goldman Sachs. Die zweitgößte Volkswirtschaft der Welt werde selbst dann weiter mit konjunkturellem Gegenwind zu tun haben, wenn die Geldpolitik weiter gelockert werde.


   Zweifel an US-Geldpolitik bleiben 

Nach einem kleinen Höhenflug angesichts der falkenhaften Äußerungen von Powell kam der Dollar zum Yen wieder etwas zurück, was den japanischen Aktienmarkt tendenziell etwas belastete. Der Nikkei-225 verlor 0,9 Prozent auf 33.265 Punkte. Am Markt herrsche mehr und mehr Verwirrung über die US-Geldpolitik. Denn eigentlich zweifelten eine ganze Reihe von Akteuren an der falkenhaften Ausrichtung der Fed und setzten auf Zinssenkungen zum Jahresende in den USA.

Doch das neuerliche Bekenntnis Powells zu Zinserhöhungen ließen immer mehr Zweifel an der Marktsicht aufkommen, erläuterte IG-Marktanalyst Chris Beauchamp. Abzulesen war die Befürchtung weiter steigender Zinsen an der Schwäche im Technologiesektor, denn die Branchenunternehmen operieren in der Regel mit einem hohen Fremdmittelantiel und leiden daher verstärkt unter hohen Zinsen. Advantest büßten 6,9, Lasertec 5,3 und Tokyo Electron 4,6 Prozent ein.

In Südkorea schaffte der Kospi ein Plus von 0,4 Prozent und machte damit anfängliche Verluste wett. Die Chemie- und Textilaktie von Kolon Industries schoss um 18 Prozent in die Höhe, die Gesellschaft will in die Batteriebranche expandieren. Posco Holdings stiegen um 3,5 Prozent, der Stahlkocher unterschrieb im Rahmen eines Konsortiums einen Deal zum Bezug grünen Wasserstoffs in Oman.

In Australien sackte der S&P/ASX-200 um 1,6 Prozent ab und verbuchte den deutlichsten Tagesverlust seit über drei Wochen. Händler sprachen von einer marktbreiten Abwärtsbewegung. Wie an anderen Plätzen auch litten besonders Technologiewerte unter den Zinsspekulationen in den USA und stellten die schwächste Branche.


=== 
Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.195,50        -1,6%      +2,2%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     33.264,88        -0,9%     +28,7%         08:00 
Kospi (Seoul)           2.593,70        +0,4%     +16,0%         08:00 
Schanghai-Comp.                         Feiertag 
Hang-Seng (Hongk.)                      Feiertag 
Taiex (Taiwan)                          Feiertag 
Straits-Times (Sing.)   3.217,07        -0,2%      -0,9%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.396,32        +0,2%      -6,8%         11:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00  Mi, 9:51 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0991        +0,0%     1,0986        1,0916   +2,7% 
EUR/JPY                   155,75        -0,0%     155,83        155,09  +11,0% 
EUR/GBP                   0,8618        +0,2%     0,8603        0,8558   -2,6% 
GBP/USD                   1,2754        -0,1%     1,2769        1,2754   +5,4% 
USD/JPY                   141,78        -0,1%     141,86        142,06   +8,1% 
USD/KRW                 1.294,65        +0,6%   1.287,21      1.292,96   +2,6% 
USD/CNY                   7,1795           0%     7,1795        7,1944   +4,1% 
USD/CNH                   7,1854        +0,1%     7,1766        7,1987   +3,7% 
USD/HKD                   7,8282        +0,0%     7,8276        7,8256   +0,2% 
AUD/USD                   0,6782        -0,2%     0,6795        0,6768   -0,5% 
NZD/USD                   0,6204        +0,0%     0,6202        0,6167   -2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                30.098,43        +0,7%  29.880,04     28.886,42  +81,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,34        72,53      -0,3%         -0,19   -8,9% 
Brent/ICE                  76,90        77,12      -0,3%         -0,22   -8,2% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                  37,10        36,74      +1,0%         +0,36  -67,9% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.929,96     1.932,40      -0,1%         -2,44   +5,8% 
Silber (Spot)              22,56        22,63      -0,3%         -0,06   -5,9% 
Platin (Spot)             941,43       946,28      -0,5%         -4,85  -11,9% 
Kupfer-Future               3,92         3,91      +0,0%         +0,00   +2,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/cbr

(END) Dow Jones Newswires

June 22, 2023 03:48 ET (07:48 GMT)