Genf (awp) - Die Aussenwerbegruppe APG SGA hat 2022 nach den stark von Corona geprägten beiden Vorjahren zur Normalität zurückgefunden. Umsatz und Profitabilität sind stark gestiegen, bleiben aber noch hinter 2019 zurück. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen eine gehaltene Dividende erhalten.

Der Werbeertrag nahm im Gesamtjahr um 16,7 Prozent auf 310,6 Millionen Franken zu. Nach dem markanten Corona-Aufholeffekt im ersten Semester hat sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte deutlich verlangsamt. Zum Vor-Coronajahresumsatz von gut 318 Millionen bleibt die Gruppe damit noch ein Stück entfernt.

Die Aufhebung der Covid-19-Massnahmen zu Beginn des Jahres habe wie erwartet zu einer anhaltenden Belebung des Mobilitätsverhaltens geführt. Beeinträchtigt hätten die Stimmung dagegen der Krieg in der Ukraine sowie die konjunkturellen Unsicherheiten, schreibt die Gruppe in dem am Mittwoch veröffentlichten Jahressbericht 2022. Insgesamt sei das Verhalten der Werbeauftraggeber noch kurzfristiger als in den Vorjahren geworden.

Deutlich verbessert zum Vorjahr präsentiert sich dank dem Umsatzwachstum, Prozessoptimierungen sowie Kostendisziplin auch die Profitabilität. So stieg der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT um 91 Prozent auf 29,4 Millionen, die Marge verbesserte sich auf 9,4 von 5,7 Prozent. Unter dem Strich schliesslich verblieb ein um 85 Prozent höherer Reingewinn von 23,4 Millionen.

Die ausgewiesenen Zahlen bewegen sich mehr oder weniger innerhalb der Schätzungen der Analysten von ZKB und Research Partners.

Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten für 2022 wiederum eine Dividende von 11 Franken. Die APG-Führung bekräftigte zudem die auch noch für 2023 geltende Dividendenempfehlung von mindestens 11 Franken.

Wachstum in der Schweiz, Rückgang in Serbien

Im Heimmarkt Schweiz legte der Werbeertrag der Marktführerin im vergangenen Jahr um 18,1 Prozent auf 297,2 Millionen zu. Gut gelaufen sei das Geschäft insbesondere mit den Grossverteilern sowie in den Bereichen Banken, Krankenkassen, Kunst- und Kulturveranstaltungen. Demgegenüber hätten sich die Werbeinvestitionen in der Automobilbranche aufgrund anhaltender Lieferengpässe nach wie vor auf einem unterdurchschnittlichen Niveau bewegt. Eine erfreuliche Entwicklung verzeichnete APG auch bei den Umsätze auf den angebotenen digitalen Werbeträgern.

Im Auslandsmarkt Serbien wurde das Geschäft stark durch den Ukrainekrieg beeinflusst. Die lokal sehr hohe Inflation und die massiven Erhöhungen der Energiepreise beeinträchtigen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Als Folge der Unsicherheiten ging der Umsatz in Lokalwährungen leicht zurück. In Schweizer Franken resultierte eine Abnahme um 8,0 Prozent auf noch 13,4 Millionen.

Kein konkreter Ausblick

Für die laufende Periode wagt die APG-Führung wie gewohnt keine konkrete Prognose. Das Werbeverhalten bleibe in diesen Zeiten erhöhter Unsicherheit kurzfristig ausgerichtet, weshalb eine Prognose für den Geschäftsverlauf auch weiterhin nicht zuverlässig machbar sei.

Weiter überzeugt zeigt sich APG von den fundamentalen Vorteilen und vom Wachstumspotenzial der Aussenwerbung. Die Perspektiven für die Out-of-Home-Medien generell und auch für APG als führendes Aussenwerbeunternehmen der Schweiz seien unverändert positiv. Sie würden aber auch im Jahr 2023 massgeblich von der weiteren Entwicklung der makroökonomischen und geopolitischen Faktoren beeinflusst.

gab/uh